Osnabrück. Viele Schulen suchen nach interessanten Gestaltungsmöglichkeiten für den Ganztagsunterricht. „Das Thema Nachhaltigkeit bietet viel Spielraum und ist elementar, um Kindern und Jugendlichen eigene Einflussmöglichkeiten und Verantwortungsgefühl nahezubringen“, sagt Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Nur wie kann Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in den Schulalltag integriert werden? Und welche Unterstützung können außerschulische Partner geben? Fragen wie diese diskutieren Lehrkräfte, Schulleiter und Multiplikatoren bei der Tagung „Ganztagsschule nachhaltig gestalten – Chancen und Herausforderungen für die pädagogische Praxis“ am 28. und 29. September im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU in Osnabrück. Brickwedde: „Schulen und außerschulische Vereine und Partner können sich wunderbar ergänzen.“ Bei der Tagung werden gelungene Projekte präsentiert, Teilnehmer können zusammen neue Ideen entwickeln.
Jede zweite Schule ist mittlerweile Ganztagsschule
Bereits 2004 lotete die DBU im Rahmen einer Tagung die Chancen aus, die Ganztagsschulen für die Umweltbildung bieten – kurz vor dem Start der UN-Dekade Bildung für eine nachhaltige Entwicklung 2005-2014, die von den Vereinten Nationen (United Nations, UN) vor zehn Jahren ausgerufen wurde. Seitdem habe sich, so Brickwedde, die Schullandschaft deutlich verändert. Mittlerweile sei jede zweite Schule in Deutschland eine Ganztagsschule.
Nachhaltiges Denken und Handeln vermitteln
Mehr als 1.500 Bildungsinitiativen habe die Koordinierungsstelle der UN-Dekade bisher in Deutschland ausgezeichnet, die vorbildlich nachhaltiges Denken und Handeln vermittelten. Darunter sind auch viele DBU-geförderte Projekte wie „Regenerative Energietechnik und Energieeffizienz“ des Vereins „Netzwerk e.V. – Soziale Dienste und Ökologische Bildung“ (Köln) sowie das Projekt „Weil wir es wert sind!" von der Tropenwaldstiftung OroVerde (Bonn), das für sozial benachteiligte Jugendliche an Haupt- und Förderschulen entwickelt wurde. Aus beiden Initiativen berichten die Akteure während der Tagung von ihrer Zusammenarbeit mit Schulen.
Zusammenarbeit zwischen Verbänden und Schulen
Es soll darüber diskutiert werden, welche Modelle und Wege sich leicht auf andere Regionen und Schulen übertragen lassen. Brickwedde: „Mit der Tagung wollen wir auch herausfinden, wie sich Schulen öffnen für Vereine und Verbände aus der Umwelt- und Naturschutzarbeit oder der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit.“ Mittlerweile gebe es einige Vereine, freiberufliche Pädagogen oder andere außerschulische Bildungseinrichtungen, die sich auf Bildung für eine nachhaltige Entwicklung spezialisiert hätten und wiederum eine Zusammenarbeit mit Schulen suchten.
Kooperationsprojekte beim "Markt der Möglichkeiten"
Neben Podiumsdiskussionen, Arbeitsgruppen und Vorträgen wird auch ein „Markt der Möglichkeiten“ angeboten. Dort können sich gelungene Kooperationsprojekte präsentieren, die das Thema Nachhaltigkeit in der Schulpraxis umsetzen. Interessierte Praxisprojekte können sich bis zum 31. August anmelden. Informationen zur Tagung und zur Anmeldung gibt es unter diesem Link: http://www.dbu.de/550artikel33164_135.html.
Ansprechpartnerin für Fragen zum Projekt (AZ 91408): Svenja Jessen, Zentrum für Umweltkommunikation der DBU, Telefon: 0541/9633-935, Telefax: 0541/9633-990