Motocrosser stören in den Cuxhavener Küstenheiden

DBU Naturerbe hat die Polizei eingeschaltet – Brütende Kraniche zeigen lautstark ihren Unmut

Cuxhaven. Seit einer Woche immer wieder das gleiche Bild: Von halb neun Uhr abends bis zur absoluten Dunkelheit ertönt das unverkennbare Gedröhn der Motocrossmaschinen um und auf der DBU-Naturerbefläche Cuxhavener Küstenheiden. Mindestens zwei Fahrer jagen ihre Maschinen über einen angrenzenden Acker und zumindest einen Motocrosser sahen Zeugen bei seiner Fahrt rund um das eingezäunte Wisentgehege auf der Fläche der gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU), des DBU Naturerbes. Für Susanne Belting, Fachliche Leiterin der Stiftungstochter, ein Unding: „Es ist natürlich verboten, zudem absolut unverständlich und ignorant, auch noch in der Brut- und Setzzeit mit Crossmaschinen durch ein Naturschutzgebiet zu preschen. Wir haben die Polizei eingeschaltet und bitten Zeugen, Hinweise an die Wache weiterzuleiten.“

Brütende Kraniche zeigen lautstark ihren Unmut

Mitarbeiter des Bundesforstbetriebes Niedersachsen haben die Fahrer beobachtet. Sie haben auch die deutlichen Rufe der Kraniche gehört, die sich über den Lärm der Crosser beschweren. „In dem Wisentgehege brüten die Zugvögel gerade und fühlen sich ganz offensichtlich etwa von den immer wieder aufheulenden Motoren gestört“, erläutert Bundesforst-Revierleiter Dominik Sucker. Grundsätzlich seien Besucher auf der DBU-Naturerbefläche aber willkommen. Auch Reiter können auf den ausgewiesenen Reitwegen das Gebiet nutzen, sofern sie eine Vignette haben, die es bei der CUX-Tourismus GmbH zu kaufen gibt.

Besucher können Wisente, Konik-Pferde und Heckrinder beobachten

Wer die Cuxhavener Küstenheiden besuchen möchte, kann auf insgesamt rund 500 Hektar (ha) Weidefläche Schafe, Konik-Pferde und Heckrinder beobachten, die die Besenheide und den wertvollen, weil seltenen Borstgrasrasen kurz halten. Im Norden der insgesamt rund 1.450 ha großen Fläche weidet die Herde Wisente. Gerade in den offenen Bereichen, in denen aber Büsche und Sträucher wachsen, sei die Artenvielfalt hoch. Das strukturreiche Offenland bietet seltenen Vögeln wie dem Neuntöter, dem Baumpieper oder dem Ziegenmelker wertvollen Lebensraum.


Ansprechpartner bei Fragen zur DBU-Naturerbefläche Cuxhavener Küstenheiden: Wolfgang Löwe, Tel. 05163|9886812

Seit Tagen fahren Motorradfahrer mit ihren Crossmaschinen verbotenerweise um das Wisentgehege auf der DBU-Naturerbefläche Cuxhavener Küstenheiden.
© André Kopka/ DBU
Das Wisentgehege liegt im Nordwesten der rund 1.450 Hektar großen DBU-Naturerbefläche Cuxhavener Küstenheiden.
© DBU Naturerbe

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