Mittelstand auf den Weg bringen zu einem nachhaltig-digitalen Wandel

Online-Jahreskonferenz erörtert Strategien

Osnabrück. Nachhaltigkeit und Digitalisierung sind Megatrends und bedeuten für kleine und mittelständische Unternehmen zunehmend die Aufgabe, dafür neue Strategien zu entwickeln. Eine Frage dabei: Liegt der Schlüssel für einen Veränderungsprozess in der Nutzung digitaler Daten oder stehen Haltung und Denkweisen am Anfang? Eine online am 15. und 16. November stattfindende Jahreskonferenz der von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) und dem „Netzwerk für nachhaltiges Wirtschaften“ (B.A.U.M.) eingerichteten Kompetenzplattform „nachhaltig.digital“ erörtert Möglichkeiten für einen nachhaltig-digitalen Wandel und bietet Gelegenheit, sich mit Gleichgesinnten zu vernetzen. Anmeldungen sind noch möglich unter https://nachhaltig.digital/konferenz21

Digitalisierung kann Wachstum mit Umwelt- und Klimaschutz versöhnen

Die Kompetenzplattform „nachhaltig.digital“ hat besonders die Verknüpfung von Nachhaltigkeit und Digitalisierung im Mittelstand im Blick und will Firmen unterstützen, die Digitalisierung als Instrument für nachhaltiges Wirtschaften zu nutzen. „Die großen Transformationen wie Energie- und Ressourcenwende sind ohne Digitalisierung nicht zu bewältigen“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Wichtig sei jedoch, „dass sie nachhaltig gestaltet wird“. Zum dem Schluss kommt auch der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) in seiner Studie “Unsere gemeinsame digitale Zukunft”. Andernfalls wirke sie auf die Umwelt wie ein Brandbeschleuniger. Bitkom, der Branchenverband der deutschen Informations- und Telekommunikationsbranche, kam 2020 in einer Studie zum Ergebnis, dass durch Digitalisierung bis zu 129 Megatonnen Kohlendioxid (CO2) bis zum Jahr 2030 eingespart werden können. Dafür müsste das Tempo aber deutlich gesteigert werden. Bonde: „Es kommt darauf an, dass wir die Chancen der Digitalisierung für das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele nutzen und gleichzeitig ökologische Risiken minimieren, die durch Digitalisierung entstehen können.“ Laut Bitkom-Studie liegen die größten CO2-Einsparpotenziale in der industriellen Fertigung (61 Megatonnen), in der Mobilität (28 Megatonnen) und im Energiesektor (23 Megatonnen).

Der Mittelstand kann nach Bondes Worten eine Schlüsselrolle wahrnehmen. Ein Beispiel, das bei der nachhaltig.digital-Jahreskonferenz vorgestellt wird: die Blechwarenfabrik Limburg. Die Geschwister Annika Roth und Hugo Sebastian Trappmann als Geschäftsführung erhielten 2020 den Deutschen Umweltpreis der DBU. Bonde: „Das Unternehmen stößt durch High-Tech-Digitalisierung pro Jahr etwa 2.600 Tonnen Kohlenstoffdioxid weniger aus und spart rund 100 Tonnen Weißblech ein.“ Laut DBU-Generalsekretär macht sich die Firma damit auch für den Ressourcenschutz stark. Sein Fazit: „Eine beschleunigte Digitalisierung zahlt nicht nur auf den Umwelt- und Klimaschutz ein, sie verbessert auch die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.“

Spannende Aspekte der Jahreskonferenz

Wie ein solcher Veränderungsprozess gestartet werden kann, ob also Haltung und Denkweisen oder Daten am Beginn stehen – um diese und andere spannende Aspekte geht es bei der nachhaltig.digital-Jahreskonferenz „Zukunft Mittelstand – Daten oder Mindset?“ am 15. und 16. November. Neben Annika Roth diskutieren folgende Expertinnen und Experten mit: Dr. Matthias Schmidt, Professor für Unternehmensführung und -ethik an der Berliner Hochschule für Technik und Geschäftsführer am Institut für werteorientierte Unternehmensführung Berlin, sowie Dr. Thomas Bruhn, Leiter der Forschungsgruppe „Mindset for the Anthropocene“ am Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS).

Möglichkeiten für einen nachhaltig-digitalen Wandel von Unternehmen stehen im Mittelpunkt bei einer Online-Jahreskonferenz, an der auch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) beteiligt ist.
© Deutsche Bundesstiftung Umwelt

Medien & Infos