Freising. „Die Projektarbeit hat mir gezeigt, dass das Umsetzen der Idee auf breites Interesse stößt und einen wichtigen Beitrag in der Naturschutzarbeit leisten kann“, freut sich Boas Steffani (27) aus Freising. Im Rahmen der Abschlussveranstaltung hat er am Wochenende in Osnabrück die Ergebnisse seines Projektes „Netzwerk Artenkenntnis“ zur Förderung der Artenvielfalt vorgestellt. Unter den Veranstaltungsgästen waren neben dem Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Alexander Bonde, auch Korinna Sievert vom Bundesumweltministerium (BMU) und Prof. Dr. Karl-Heinz Erdmann (Bundesamt für Naturschutz, BfN) vertreten. Ein Jahr lang hatte eine Gruppe von sieben jungen Menschen, überwiegend Studierende, an dem Vorhaben gearbeitet. Unterstützt wurde das Team dabei von der DBU mit 1.320 Euro. Das Projekt war beim „Jugend|Zukunft|Vielfalt - Jugendkongress Biodiversität 2017“ im Juni vergangenen Jahres für die Förderung ausgewählt worden.
Artenkenner und Leute, die solche werden wollen, sollen vernetzt werden
Steffani: „Das Ergebnis unserer Studie, die wir im Rahmen des Projektes gemacht haben, hat mich sehr beeindruckt. Auch wenn bereits bekannt ist, dass Artenexperten Nachwuchssorgen haben, war es sehr motivierend, diese Erkenntnis aus eigenen Daten zu gewinnen und öffentlichkeitswirksam verbreiten zu können.“ Idee des Vorhabens ist es, Artenexperten und Menschen, die es werden wollen, zu vernetzen. Die Notwendigkeit dafür wurde in einer Studie deutlich, die die Projektgruppe im vergangenen Jahr durchgeführt und publiziert hat. Im Juni 2017 hatte Steffani das Projekt während des Jugendkongresses vorgestellt und dort andere Jugendliche gefunden, die ihn dabei unterstützen wollten. Am Ende der dreitägigen Veranstaltung überzeugte es als eines von insgesamt 16 Projekten – elf präsentierten nun Ergebnisse – die Teilnehmer und wurde von ihnen für eine finanzielle Förderung ausgewählt. Ein Jahr lang hatte das Team anschließend Zeit, das Projekt umzusetzen.
Plattform noch nicht fertig, Projekt soll fortgesetzt werden
Besonders gut lief es bei dem Vorhaben nach Ansicht von Steffani mit der Bereitschaft einzelner Projektteilnehmer, die Idee auf Veranstaltungen vorzustellen und Unterstützer für das Projekt zu gewinnen. Doch es habe auch Schwierigkeiten gegeben: Anfangs habe sich die Kommunikation zwischen den einzelnen Projektteilnehmern holprig gestaltet, denn sie verteilen sich über das gesamte Bundesgebiet. Während der ganzen Zeit unterstützte Mentorin Prof. Dr. Aletta Bonn vom German Centre for Integrative Biodiversity Research das Projekt mit ihrer Erfahrung. Künftig will Steffani das Projekt nach Möglichkeit weiterführen, denn die ursprüngliche Projektidee, Artenkenner und Interessierte über eine Internetplattform zu vernetzen, ist noch nicht vollständig umgesetzt worden. Das Team bemüht sich daher um eine Anschlussförderung, um das Projekt weiter voranzutreiben.
Ziel des Jugendkongresses: Nicht nur lernen, sondern auch selber handeln
Steffani hatte sich damals für den Jugendkongress Biodiversität beworben, „weil mir dies als guter Rahmen schien, meine Projektidee vorzustellen und motivierte Mitstreiter zu gewinnen“. Der Kongress wurde im Juni 2017 bereits zum dritten Mal von DBU, BMU und BfN veranstaltet. In den drei Tagen setzten sich 180 Jugendliche zwischen 16 und 27 Jahren aus dem gesamten Bundesgebiet mit dem Thema Artenvielfalt auseinander. Ziel dabei war es nicht nur, in Arbeitsgruppen mehr darüber zu erfahren, sondern auch gemeinsam zu diskutieren und konkrete Projekte für den Erhalt der biologischen Vielfalt zu entwickeln. Die damalige Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks, BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel und der damalige DBU-Generalsekretär Dr. Heinrich Bottermann standen den Jugendlichen zudem Rede und Antwort. Die Besonderheit: Der Kongress wurde maßgeblich von den Jugendlichen und jungen Erwachsenen selbst geplant, organisiert und durchgeführt.
Ansprechpartnerin bei Fragen zum Projekt (AZ 33510): Angela Krumme (Tel.: 0541|9633-957)