Mehr Umwelttechnik für bayerische Berghütte auf dem Rabenkopf

Zweite Projektphase: Neue Photovoltaik-Anlage für Penzberger Diensthütte - DBU fördert mit 26.600 Euro
Penzberg. Ein gewisses Maß an Technik und Komfort macht auch vor kleinen Berghütten nicht Halt, allerdings kommt der Umwelt- und Naturschutz dabei oft zu kurz - zumeist aus Kostengründen. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) wirkt diesem Trend seit März 2000 mit einer Förderinitiative entgegen: Am Sonntagvormittag (17. September) überreichte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde der Bergwacht im oberbayerischen Penzberg, knapp 50 Kilometer südwestlich von München, eine weitere Förderbewilligung über 26.600 Euro für mehr Umwelttechnik an der Rabenkopf-Berghütte. Die DBU-Förderinitiative mit einem Volumen von rund drei Millionen Euro unterstützt Umweltschutzprojekte auf Hütten in alpinen Extremlagen. Die Penzberger Diensthütte dient hierbei als Demonstrationszentrum für umweltschonende Ver- und Entsorgungstechnologien.

Förderung für die Penzberger Bergwachtstation

Die DBU förderte die Bergwachthütte bereits mit rund 70.000 Euro: In einem ersten Schritt wurden die Planungen unterstützt und mit einer zweiten Förderung die Baumaßnahmen am Rabenkopf angeschoben. Nun erhalten die Penzberger für die weitere Projektdurchführung eine erneute Förderung. Es soll eine neue Photovoltaikanlage (PV-Anlage) installiert und der sogenannte Rottetunnel, in dem fäkale Abfälle biologisch zersetzt werden, erweitert werden.

Heizung für den Rottetunnel macht größere Photovoltaikanlage notwendig

Messungen hatten ergeben, dass die Temperatur im Inneren des Rottetunnels bei der derzeitigen Energieversorgung in den kalten Monaten nicht durchgängig bei mindestens zehn Grad gehalten werden kann, um den notwendigen biologischen Prozess zu ermöglichen. Das soll künftig durch elektrische Heizelemente ermöglicht werden, die im Tunnelboden eingebaut sind. Für den Betrieb dieser Spezial-Heizung wird im Rahmen des Projektes ein neues Energiesystem mit einer leistungsstärkeren PV-Anlage aufgebaut.

Erweiterung der Energieversorgung ist vor allem für die Wintermonate wichtig

"Für die kalte Jahreszeit ist diese Aufstockung unerlässlich - auch weil dadurch Licht und Strom in der Hütte garantiert werden können. Im Sommer reicht dafür weiterhin die herkömmliche Batterieleistung der Photovoltaik-Anlage aus," erklärt Brickwedde die Notwendigkeit der Erweiterung.

Brandgefahr und Grundwasserverschmutzung vorbeugen

Die Sicherheit soll in der zweiten Projektphase ebenfalls verbessert werden: Der nötige große Batterieblock soll in die separate Technikhütte ausgelagert werden. Dadurch wird ein möglicher Brandherd aus dem Hauptgebäude entfernt und die Feuergefahr deutlich geringer. Auch das alte Dieselaggregat zur Stromerzeugung wird jetzt nahezu überflüssig. Das Gerät wurde außerdem in eine Wanne gestellt, so dass eine Grundwasserverschmutzung durch auslaufendes Dieselöl ausgeschlossen wird.

Rabenkopf-Projekt als Vorbild für ähnliche Hütten in alpinen Extremlagen

Die am Rabenkopf modellhaft umgesetzten Maßnahmen sollen auch auf andere Hütten übertragen werden können. Die Bergwacht Penzberg informiert die Besucher dazu regelmäßig über das Gesamtprojekt. "Die Diensthütte ist mittlerweile nicht nur Sitz der Bergwachtbereitschaft und Ausbildungsstätte, sondern zunehmend auch zum Ort der Umweltbildung geworden," freut sich Brickwedde über die erweiterte Funktion des Demonstrationszentrums. Es gebe von der Rabenkopf-Hütte aus unter anderem Naturschutzstreifen und Wanderungen mit der Bergwacht.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ:17400/82): Bergwachtbereitschaft Penzberg, Norbert Heumann, Telefon: 01 72/8 23 18 73, penzberg@bergwacht-bayern.de, www.bergwacht-bayern.de
Die Bergwacht Penzberg hat für ihre Diensthütte am Rabenkopf eine weitere Förderung von der DBU über 26.600 Euro bekommen - für eine leistungsstärkere Photovoltaikanlage und eine verbesserte Heizung des Rottetunnels.
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