Osnabrück. Dass bei Großveranstaltungen der verantwortliche Umgang mit der Umwelt wichtig ist, wird von Organisatoren zunehmend erkannt – so auch im Sport. Wie sich der Nachhaltigkeitsgedanke in der Praxis umsetzen lässt, möchte der Niedersächsische Turner-Bund (NTB) bei der Ausrichtung des Landesturnfestes vom 20. bis 24. Juli 2012 in Osnabrück aufzeigen. Energieverbrauch und Abfall verringern, die Anreise mit Bus und Bahn fördern – rund um die Veranstaltung soll die Umwelt so wenig wie möglich belastet werden. Zudem will der NTB erstmalig durch gemeinsame Projekte mit Vereinen in der Sportgemeinde für einen nachhaltigeren Lebensstil werben und Tipps für die Umsetzung im Alltag geben. Finanzielle Unterstützung für das Vorhaben kommt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Den Bewilligungsbescheid über 125.000 Euro übergab DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde heute in der Sporthalle der Grundschule Voxtrup an Heiner Bartling, Präsident des NTB.
Energiesparende Beleuchtung und Ökostrom sorgen für "grünes" Licht
Noch sind es rund 17 Monate bis zum Niedersächsischen Landesturnfest 2012, doch die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. Über 200.000 Besucher werden erwartet. Um negative Auswirkungen auf die Umwelt zu vermeiden, entwickelt der NTB erstmalig ein Konzept, das Aspekte der Nachhaltigkeit bei Planung und Durchführung des fünftägigen Großereignisses berücksichtigt. „Als größter Landesfachverband in Niedersachsen mit über 750.000 Mitgliedern fühlen wir uns dem nachhaltigen Umgang mit der Umwelt verpflichtet“, betonte Bartling. Ein wichtiger Baustein sei etwa, die Anreise mit Bus und Bahn zu fördern. Hierzu seien Kooperationen mit der Deutschen Bahn und dem Öffentlichen Personennahverkehr in Osnabrück geplant. Darüber hinaus soll beispielsweise die Bühnenbeleuchtung besonders energiesparend sein und Ökostrom genutzt werden. „Bei der Verpflegung achten wir außerdem auf einen hohen Anteil an regionalen, saisonalen und fair gehandelten Produkten“, so Bartling.
Besucher können selber Energie produzieren - Einspeisung ins Netz
Für die Teilnehmer ständen während des Events neben sportlichen Aktivitäten auch Besuche von Umweltprojekten wie dem Naturpark Terra Vita auf dem Programm. Und auf der großen Turnfestmeile lockten Fahrradergometer und andere Fitnessgeräte, mit denen die Besucher selber Energie produzieren und ins Netz einspeisen könnten. „Großereignisse wie das Landesturnfest bieten die Möglichkeit, eine Vielzahl an Menschen von jung bis alt zu erreichen und für den sorgsamen Umgang mit der Umwelt zu sensibilisieren“, hob Brickwedde hervor. „Daher begrüßen wir es, dass nicht nur die Veranstaltung an sich umweltschonend ausgerichtet werden soll, sondern der Nachhaltigkeitsgedanke auch durch ein vielfältiges Rahmenprogramm verbreitet wird“, so der DBU-Generalsekretär.
Nachhaltigkeitsgedanke in Vereine tragen und bewussten Lebensstil fördern
So soll schon vor der Veranstaltung durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit das Anliegen des NTB in die Vereine getragen werden, erklärte Wilfried Baxmann, Vorsitzender des Organisationskomitees des Landesturnfestes 2012. Ziel sei es, die integrative Funktion des Sports zu betonen und gleichzeitig einen nachhaltigen Lebensstil zu fördern. Ab September soll der NTB für seine Arbeit noch Unterstützung bekommen: So bestehe für Jugendliche die Möglichkeit, im Rahmen der Veranstaltung und seiner Vorbereitung ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) zu absolvieren und den Organisatoren tatkräftig unter die Arme zu greifen.
Konzept als Anregung für andere Turnfestorganisatoren
Details zu den einzelnen Programmpunkten werden voraussichtlich Ende November veröffentlicht. Die Ergebnisse des umfassenden Nachhaltigkeitskonzeptes sollen nach dem Landesturnfest dokumentiert werden und anderen Turnfestorganisatoren und Vereinen als Anregung dienen.
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 28488): Dirk Platta, Projektleitung Landesturnfest 2012, Telefon: 0511/9809729, Telefax: 0511/9809748