Torgelow. Der Übertragungsprozess ist abgeschlossen: Der ehemalige Standortübungsplatz Kuhlmorgen in Mecklenburg-Vorpommern gehört jetzt dem DBU Naturerbe. Mit der notariellen Beurkundung des Schenkungsvertrages ist der letzte Schritt getan, um die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) als Eigentümerin ins Grundbuch einzutragen. Ursprünglich gehörte die Fläche der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Als neue Eigentümerin steht für uns der Naturschutz an erster Stelle“, betonte Josef Feldmann, Prokurist des DBU-Naturerbes. „Unser Ziel ist es, die Fläche im Nationalen Naturerbe in einem optimalen Zustand für nachfolgende Generationen zu erhalten.“
Ehemaliges Militärgelände nun Fläche des Nationalen Naturerbes
In den 70er Jahren nutzte zunächst die Nationale Volksarmee und dann bis 2012 die Bundeswehr die circa 305 Hektar (ha) große Fläche als militärisches Fahrgelände. Die damals dafür freigeschlagene rund 130 ha große Offenlandfläche ist heute geprägt von Sand-Magerrasen, Heiden und teilweise offenen Binnendünenbereichen. Ein idealer Lebensraum für seltene, auf diesen Standort spezialisierte Tier- und Pflanzenarten, so Feldmann. Kiefernwälder im Norden, Süden und Westen umgeben den offenen Bereich. Der Übergangsbereich zwischen Wald und Offenland weise mit Gebüschen und jungen Gehölzen eine hohe Strukturvielfalt auf, die verschiedenen seltenen Vogelarten wie dem Wiedehopf zu Gute kommen.
Naturerlebnisse ermöglichen und gleichzeitig Natur schützen
Auf ausgewiesenen Wegen lässt sich die Fläche erkunden. „Diesen Naturschatz vor der Haustür von Torgelow wollen wir bewahren. Gleichzeitig wollen wir Naturerlebnisse für die Bürger möglich machen“, so Feldmann. Gemeinsam mit dem Bundesforst erarbeitet das DBU Naturerbe dafür Konzepte, die einerseits Natur erleben lassen, andererseits aber auch besonders sensible Zonen sichern. „Obwohl wir mit dem notariellen Übertragungsakt und der folgenden Grundbucheintragung erst jetzt Eigentümerin dieser DBU-Naturerbefläche sind, haben wir schon vorher notwendige Schritte im Sinne der Natur eingeleitet“, erläuterte Feldmann. Die Maßnahmen für die kommenden zehn Jahre sowie das Besucherlenkungskonzept wird das DBU Naturerbe in einem Managementplan, dem Naturerbe-Entwicklungsplan, erarbeiten. Ansprechpartner vor Ort bleibt der Bundesforstbetrieb Vorpommern-Strelitz, mit dem das DBU Naturerbe einen entsprechenden Dienstleistungsvertrag abgeschlossen hat.