Osnabrück. Kleidertauschparty, Repair Café, Science Lab: Am Sonntag, 15. September, öffnet die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) von 11 bis 16 Uhr ihre Türen mit einem bunten Programm bei der Nachhaltigkeitsmesse „Einzigartig“. Spannende Experimente präsentieren sich insbesondere jüngeren Besuchenden und zu jeder vollen Stunde gibt es Führungen durch die DBU-Ausstellung „Jetzt geht’s rund“. An verschiedenen Ständen stellen sich zudem lokale Initiativen vor. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht nötig.
Mit Kreislaufwirtschaft gegen Ressourcenverbrauch
Die Nachhaltigkeitsmesse findet im Zuge der Ausstellung „Jetzt geht’s rund“ statt, ein Gemeinschaftsprojekt der DBU und dem VDI Technologiezentrum. „Mit der Ausstellung und einer Messe als Begleitprogramm wollen wir erlebbar machen, wie eine Circular Economy funktioniert“, sagt DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Es geht darum, wie bestehende Materialien und Produkte so lange wie möglich genutzt, geteilt, wiederverwendet, repariert, aufgearbeitet und recycelt werden“, so Bonde weiter. Nach Bondes Worten zeigen Prognosen, „dass die Entnahme natürlicher Ressourcen weltweit bis 2060 um 60 Prozent steigen wird“. Schon heute überschreitet die Menschheit die Belastungsgrenzen der Erde und verursacht schweren Schaden auf ökologischer und sozialer Ebene. Ein Hauptgrund: das sogenannte lineare Wirtschaften, bei dem Rohstoffe aus der Natur entnommen und zu Produkten verarbeitet werden, die meist jedoch schon nach kurzer Zeit wieder weggeworfen werden. Bonde: „Wir müssen deshalb Rohstoffe und Gegenstände mehr in Kreisläufen führen.“ Bei der Nachhaltigkeitsmesse sollen die Gäste das in der Praxis erleben.
Zwei Highlights der Messe: Repair Café und Kleidertauschparty
Zum Beispiel können Gäste defekte Elektrokleingeräte wie Toaster oder Mixer mitbringen, erläutert DBU-Ausstellungsleiterin Birte Kahmann. Ehrenamtliche unter anderem von der Wüsteninitiative erwecken diese dann in einem sogenannten Repair Café zu neuem Leben. Die Steuerungsgruppe Fair-trade-Town Osnabrück organisiert zudem eine Kleidertauschparty. Von Montag, 9. September, bis Donnerstag, 12. September, jeweils von 9 bis 16 Uhr, oder alternativ direkt am Sonntag, 15. September, können dafür im DBU Zentrum für Umweltkommunikation bis zu acht Kleidungsstücke pro Person abgegeben werden – gewaschen und gut erhalten. Gegen eine freiwillige Geldspende an die Steuerungsgruppe können sich die Gäste der Nachhaltigkeitsmesse T-Shirts, Hosen oder Jacken aussuchen. „Wenn wir unsere Schränke mit gebrauchten Kleidungsstücken aufpeppen, sparen wir Energie und Ressourcen“, so Kahmann. Dinge länger nutzen ist laut der DBU-Ausstellungsleiterin ein Kerngedanke der Kreislaufwirtschaft. Nach diesem Prinzip funktioniert auch das Geschäftsmodell des DBU-geförderten Startups Fainin aus Hamburg, das sich ebenfalls auf der Nachhaltigkeitsmesse mit einem Stand präsentiert. Das junge Unternehmen hat eine Online-Plattform aufgebaut, über die Gegenstände gemietet oder verliehen werden.
Science Lab und Mitmachaktionen für junge Besuchende
Insbesondere auf jüngere Besuchende warten verschiedene Experimente vom GreenLab_OS der Universität Osnabrück – zum Beispiel Papier-Recycling mit dem Bügeleisen oder das eigenständige Wechseln eines Handy-Kameramoduls. Auch die Ausstellenden planen Mitmachaktionen; neben Fainin sind unter anderem das Ökolädchen und der Verein Möwe aus Osnabrück dabei. Zudem wird zwischen 12 und 15 Uhr Kinderschminken angeboten. „Eine Kreislaufwirtschaft entsteht nicht nur durch neue Technologien oder Materialien“, sagt Kahmann. Es geht ihr zufolge vielmehr darum, Routinen zu durchbrechen und eine nachhaltige Praxis in Wirtschaft und Gesellschaft zu verankern. Kahmann: „Wenn wir alle gemeinsam umdenken und anders handeln, schont das die Umwelt.“ Mit der Messe will die DBU das Bewusstsein für Kreislaufwirtschaft stärken und den Dialog fördern.
Das gesamte Programm der Nachhaltigkeitsmesse ist hier zu finden: https://www.jetztgehtsrund.org/termine/nachhaltigkeitsmesse/