Infozentrum im Naturpark „Zittauer Gebirge“: DBU hilft bei Ausstellung

Ausstellung informiert über wertvolle Lebensräume und Konzepte zur nachhaltigen Entwicklung – 100.000 Euro

Großschönau. Der 2007 ausgewiesene Naturpark „Zittauer Gebirge“ in der südlichen Oberlausitz ist der 100. Naturpark in Deutschland. Er ist geprägt durch eine jahrhundertealte Kulturlandschaft und wertvolle Lebensräume für viele vom Aussterben bedrohte Tiere und Pflanzen. Deren Schutzbedürftigkeit soll Bewohnern und Besuchern jetzt noch besser vor Augen geführt werden. Deshalb fördert die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) im historischen Naturparkhaus „Niederkretscham“ jetzt den Aufbau eines Informationszentrums. Mittelpunkt des Zentrums ist eine Ausstellung über die natürlichen und die vom Menschen geprägten Besonderheiten des 13.000 Hektar großen Parks. „Ein behutsames touristisches Erschließen und nachhaltiges Entwickeln dieses Naturraumes bedürfen einer grundlegenden und umfassenden Information“, sagte Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde heute bei der Übergabe des Förderbescheides über rund 100.000 Euro an den Bürgermeister der Gemeinde Großschönau, Frank Peuker.

Auf einer Reise durch Flora und Fauna spannende Geschichten entdecken

Auf einer Fläche von 250 Quadratmetern soll die Ausstellung speziell über die Lebensräume „Wasser“, „Fels“, „Wald“ sowie „Wiesen und Äcker“ informieren. Auch die Themen „Mensch und Natur“, „Geologische Schatzkammer“, „Märchen und Sagen“ sowie Konzepte zur nachhaltigen Entwicklung sollen integriert werden. „Auf einer Reise durch die Flora und Fauna des kleinsten deutschen Mittelgebirges können die Besucher seltene Tierarten, aber auch berührende Poesie und spannende Geschichten entdecken“, erklärte Peter Pachl, Amtsleiter der Haupt- und Bauverwaltung Großschönau und gleichzeitig Projektleiter. Geplant ist darüber hinaus ein Zugang zum Naturparkgarten, der den Gästen einen direkten Einblick in die urwüchsige Natur mitten im Herzen des Dreiländerecks Deutschland, Tschechien und Polen gewähren soll.

Barrierefrei: Hörstationen und ertastbare Silhouetten sollen Spannung erzeugen

Die Ausstellung richte sich an Kinder, Familien sowie Senioren und sei sowohl in baulicher als auch inhaltlich-didaktischer und gestalterischer Sicht konsequent barrierefrei. Neben Hörstationen und ertastbaren Silhouetten seien daher interaktive Exponate vorgesehen. „Durch den Wechsel verschiedener Medien und durch eine ansprechende Raumgestaltung möchten wir Spannung erzeugen und einen konkreten Bezug zur Alltagswelt der Besucher herstellen“, sagte Pachl weiter.

Freuten sich gemeinsam vor dem historischen Naturparkhaus "Niederkretscham" über den positiven Förderbescheid (v.l.): Peter Pachl (Projektleiter und Leiter der Bauabteilung Großschönau), Dr.-Ing. E.h. Fritz Brickwedde (DBU-Generalsekretär), Mike Reiche (2. stellvertretender Bürgermeister) und Franz Peuker (Bürgermeister Großschönau).
© Eva Ziebarth/DBU
Beliebtes Ausflugsziel: Über 430 000 Wanderer, Aktivsportler, Kultururlauber und Naturfreunde zieht es jährlich in den Naturpark "Zittauer Gebirge". Eine Ausstellung über wertvolle Lebensräume und nachhaltige Ideen im historischen Naturparkhaus "Niederkretscham" in Großschönau soll Besuchern die Schutzbedürftigkeit des Naturparks verdeutlichen.
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Landschaftliche Gegebenheiten und Veränderungen aus verschiedenen Persepektiven betrachten

Neben ökologischen Themen würden auch wirtschaftliche, soziale und kulturelle Aspekte der Region aufgegriffen und mit dem Gedanken der nachhaltigen Entwicklung verknüpft werden. Der Besucher solle dabei in die Lage versetzt werden, die landschaftlichen Gegebenheiten und Veränderungen aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und einzuordnen. Charakteristisch für das landschaftliche Kleinod Sachsens seien das Zittauer Gebirge, die rekultivierte Tagebaulandschaft mit dem Olbersdorfer See, die historische Stadt Zittau und die umliegenden Dörfer mit der einmaligen Volksbauweise der Umgebindehäuser aus dem 17. Jahrhundert.

Brickwedde: "Kontinuierliche Umweltbildungsarbeit im Naturpark sicherstellen"

Bereits den Aufbau des eigentlichen Naturparks „Zittauer Gebirge“ hatte die DBU mit knapp 110.000 Euro bezuschusst. Anstoß hatte damals die zunehmende Naturentfremdung bei Kindern und Jugendlichen gegeben. „Das Geld für die Ausstellung soll eine weiterführende langfristige und kontinuierliche Umweltbildungsarbeit im Naturpark sicherstellen“, sagte Brickwedde. Insgesamt hat die DBU in Zittau rund 26 Projekte mit etwa 3,7 Millionen Euro gefördert.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 29235): Haupt- und Bauverwaltung Großschönau, Peter Pachl, Telefon: 035841/31028, Telefax: 035841/2553

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