Fürth/Erlangen/Siegenburg. Rund 2.500 Hektar (ha) wertvolle Naturerbeflächen sichert die Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt, das DBU Naturerbe, in Bayern für den Naturschutz. Auf den zehn DBU-Naturerbeflächen finden sich einzigartige Biotope, geschützte Tier- und Pflanzenarten sowie versteckte Gefahren. „Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die Balance zwischen Naturerlebnis für unsere Besucher und dem Schutz sensibler Naturerbereiche zu finden“, betont Alexander Bonde, Generalsekretär der DBU. Mit Besucherlenkungskonzepten werden Naturerlebnis und die naturschutzfachlichen Anforderungen des DBU Naturerbes vereinbart. Gemeinsam mit Vertretern der Bundesforstbetriebe Reußenberg und Hohenfels machte Bonde sich jetzt einen Eindruck von den DBU-Naturerbeflächen Tennenlohe, Hainberg und Siegenburg, die ganz unterschiedlich mit dem zunehmenden Besucherdruck umgehen.
Hainberg: Naturschutzfachliches Mosaik verschiedener Biotope
Auf den bayerischen DBU-Naturerbeflächen gibt es eine Vielzahl an verschiedenen Lebensräumen: ausgedehnte Mager- und Trockenrasen, Moore und Kleingewässer sowie Laub-, Misch und Nadelwälder prägen die Landschaft. Auch die rund 195 ha große DBU-Naturerbefläche Hainberg sei mit ihrem Mosaik aus verschiedenen Biotopen ein „Anziehungspunkt für Besucher aus der Stadt Fürth“, so Bonde. Neben einer parkähnlichen Landschaft schützt das DBU Naturerbe auch einen Weiher, dessen naturnahe Umgestaltung aufgrund schwankender Wasserstände bislang noch nicht abgeschlossen ist. „Für die Anwohner der nahegelegenen Stadt Fürth ist die Naturerbefläche ein wichtiges Erholungsgebiet. Doch nur bei achtsamen Verhalten können die wertvollen Naturerbeflächen auch weiterhin bewahrt werden“, so Bonde.
Tennenlohe: Unsichtbare Gefahr abseits der Wege
Auch die knapp 440 ha große DBU-Naturerbefläche Tennenlohe werde für ihre vielfältigen Strukturen und Lebensräume von Besuchern aus Nürnberg und Umgebung geschätzt. Verschiedene Wege führen Naturbegeisterte sicher durch die Fläche, da abseits dieser auf dem ehemaligen militärischen Übungsplatz scharfe Munition im Boden liegt. „Zunehmend nutzen auch Freizeitsportler wie Mountainbiker die DBU-Naturerbefläche und missachten leider unsere Vorgaben, die der Sicherheit dienen“, erklärt Bonde. Dieses Verhalten gefährde nicht nur Besucher, sondern störe ebenso seltene Tierarten. „In Tennenlohe findet die gefährdete Gelbbauchunke geeignete Rückzugsorte. Diese sensiblen Naturbereiche möchten wir schützen und fordern alle auf, Rücksicht zu nehmen“, betont Godfried Schwartz, Leiter des Bundesforstbetriebes Reußenberg, der Bonde bei der Exkursion begleitete.
Siegenburg: Sichere Wegeführung für Naturerlebnisse schaffen
Auf die DBU-Naturerbefläche Siegenburg kommt hingegen kein Besucher. Derzeit wird gemeinsam mit einem Ingenieurbüro an der Freigabe eines Wegenetzes über die rund 290 ha große Fläche gearbeitet. „Die Sicherheit der Besucher hat für uns oberste Priorität. Dies ist erfahrungsgemäß jedoch eine Herausforderung, da Erkundungen über die Munitionsbelastung notwendig sind. Dort, wo es angebracht ist, werden die Munitionsreste aufwändig beseitigt“, erläutert Jörg Tuchbreiter, DBU-Koordinator im Bundesforstbetrieb Hohenfels. Die Ergebnisse der Sondierungsarbeiten stehen noch aus, auch weil qualifizierte Kampfmittelräumungsdienste im Moment stark nachgefragt seien. „Uns ist es wichtig, Naturerleben einerseits zuzulassen und andererseits besonders sensible Naturbereiche zu sichern“, betont Bonde die Vereinbarkeit von Besucherlenkungs- und Naturschutzkonzepten.
Bei Fragen zur DBU-Naturerbefläche Hainberg/Tennenlohe: Christian Stoewer, Tel. 09732|7831327
Bei Fragen zur DBU-Naturerbefläche Siegenburg: Jörg Tuchbreiter, Tel. 09474|951711