Düsseldorf. Für mehr Klimaschutz in Nordrhein-Westfalen: Ab sofort bieten die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) und das Handwerk mit ihrer Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ kostenlose Energie-Checks für Ein- und Zweifamilienhausbesitzer an. Nordrhein-Westfalens Wirtschaftsministerin Christa Thoben ist überzeugt, dass das bundesweite Beratungsprogramm Früchte tragen wird: „Ich unterstütze die Kampagne, weil sie unser Engagement für mehr Klimaschutz im Land sinnvoll ergänzt.“ Heute feierte sie als Schirmherrin gemeinsam mit Dr. Markus Große Ophoff, Leiter des Zentrums für Umweltkommunikation der DBU, und dem Präsidenten des Westdeutschen Handwerkskammertages (WHKT), Franz-Josef Knieps, den Kampagnenstart an Rhein und Ruhr. Nach einer erfolgreichen Pilotphase im Handwerkskammerbezirk Münster in 2007 breitet die DBU die Initiative nun Schritt für Schritt bundesweit aus. Den unverbindlichen Energie-Check bieten bereits über 1.400 Handwerker in Nordrhein-Westfalen an.
Private Haushalte verbrauchen mehr Energie als die Industrie in Deutschland
Ziel von „Haus sanieren – profitieren“ sei es, Hausbesitzer zu motivieren, ihre Immobilien fit für die Zukunft zu machen, betonte Große Ophoff vor der Landespressekonferenz. Schließlich würden sanierte Häuser Energie sparen und die Umwelt schonen. „Von den rund 15 Millionen Ein- und Zweifamilienhäusern in Deutschland sind etwa zwölf Millionen vor 1984 gebaut worden und zu großen Teilen sanierungsbedürftig. Es ist höchste Zeit, dass wir uns verstärkt um Gebäude im Bestand kümmern“, meinte Große Ophoff. Schon heute verbrauche eine Durchschnittsfamilie 80 Prozent ihrer Energie im Haushalt fürs Heizen – bei weiter steigenden Kosten. „Privathäuser verbrauchen sogar noch mehr Energie als die Industrie hierzulande“, so Große Ophoff. Mit zusätzlichen Dämmungen, neuen Fenstern oder einer modernen Heizungsanlage lasse sich das ändern. Mit energiesparenden Maßnahmen könnten private Haushalte bundesweit jährlich bis zu 135.000 Tonnen Kohlendioxid einsparen.
Synthese von Ökonomie und Ökologie - Geldbeutel und Umwelt profitieren
„Mit der energetischen Gebäudesanierung gelingt die Synthese von Ökonomie und Ökologie – Geldbeutel und Umwelt profitieren“, sagte Thoben. „Gerade die stark steigenden Energiepreise zwingen zum Handeln. Die jetzt gestartete Aktion ‚Haus sanieren – profitieren’ fügt sich hervorragend in unsere Gemeinschaftsaktion ‚Gebäudesanierung NRW – Mein Haus spart’ ein“, so die Ministerin. Die landesweite Initiative bündelt alle wichtigen Beratungs- und Informationsangebote, die Hausbesitzer bei der Planung und Umsetzung von energetischen Sanierungsmaßnahmen unterstützen. Durch die differenzierten Angebote der Energie-Beratungsleistung in Nordrhein-Westfalen können Anfragen von Beratungssuchenden schnell, kompetent und in der gewünschten Tiefe bedient werden. „Die Gebäudesanierung sorgt zudem für Beschäftigung“, so Ministerin Thoben weiter. Denn nach einer aktuellen Studie wurden durch das KfW-Gebäudesanierungsprogramm in 2006 ca. 13.600 Arbeitsplätze geschaffen bzw. gesichert.
Kostenloser Energie-Check: Herzstück der Kampagne
Der Energie-Check als Herzstück der bundesweiten DBU-Kampagne „Haus sanieren – profitieren!“ stelle einen Einstieg ins Thema dar. „Unsere kostenlose Erstberatung ersetzt nicht ein ausführliches Energiegutachten, in dem ein Maßnahmenpaket geschnürt und Kosten abgeschätzt werden“, erläuterte Große Ophoff.
Handwerk kompetenter Partner - Betriebe stellen sich auf Kundenbedürfnisse ein
Das Handwerk sei ein kompetenter Partner für die breite Ansprache von Hausbesitzern. Mit der Kampagne könnten Handwerker Aufträge erhalten, Kundenbindungen festigen und Arbeitsplätze sichern. Mit der direkten Ansprache der Hausbesitzer würden Personen angesprochen, die durch die bisherigen Beratungsangebote noch nicht erreicht wurden. Die Mitgliedsbetriebe der Handwerkskammern stellten sich immer besser auf die Kundenbedürfnisse ein: „Bei der Sanierung von Häusern und Wohnungen geht es um besseres Wohnen generell, und dazu gehört auch das sichere Wohnen, das gesunde Wohnen, das altersgerechte Wohnen“, sagte Knieps. Auf allen Gebieten sei das nordrhein-westfälische Handwerk aktiv. So gibt es im Land auch die Aktion „Zuhause sicher“, in der die Polizei und Versicherungen mitwirken, und Initiativen wie „Besser Wohnen in der Emscher-Lippe-Region“ und „Besser Wohnen im Münsterland“, die das Handwerk gemeinsam mit den Städten, Kreisen und den Kreishandwerkerschaften der Region gestartet hat.
Kampagne stößt auf große Resonanz bei Handwerkern
Knieps lobte die „große Resonanz“ bei den Handwerkern in der Vorbereitungsphase der neuen DBU-Kampagne: „Innerhalb von drei Monaten haben über 20 Handwerksorganisationen über 40 Schulungen organisiert.“ Handwerker und DBU seien gemeinsam und mit der richtigen Energie auf dem richtigen Weg. Interessierte Hausbesitzer finden DBU-Kooperationspartner in ihrer Nähe unter www.sanieren-profitieren.de. Dort können sich auch Handwerker für die nächsten Schulungen anmelden.