Schneeberg. Seit Oktober ist die gemeinnützige Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die DBU Naturerbe GmbH, auch für die rund 2.000 Hektar wertvoller Naturschutzflächen des Hartmannsdorfer Forstes bei Schneeberg im Erzgebirge verantwortlich. Ihr Ziel: Sie will das nationale Naturerbe hegen und pflegen und in gutem Zustand an folgende Generationen übergeben. Bei einem Ortstermin in Schneeberg wurden nun zwischen Vertretern der Naturerbe-Tochter der DBU und den lokalen Behörden weitere Informationen zu der Fläche ausgetauscht, wurde das weitere Vorgehen abgestimmt. Dass der Wald als Wandergebiet erhalten bleibe und die Fläche nicht geschlossen werde, sei unstrittig. Schließlich solle unter anderem das Naturerlebnis gefördert werden. Das Gebiet werde auch weiterhin den jahrhundertealten Namen „Hartmannsdorfer Forst“ tragen, teilte Josef Feldmann von der Naturerbe-Tochter der DBU mit. Vereinbart wurde, interessierten Bürgern am 16. Juli eine Busfahrt durch den Forst anzubieten und ihnen die angedachten Maßnahmen zu erläutern.
Strategie mit Gruppen vor Ort entwickeln
Im Mai 2013 hatte eine Informationsveranstaltung im Rathaus Schneeberg stattgefunden, um Bürgervertretern der umliegenden Gemeinden Fragen rund um die Arbeit der gemeinnützigen DBU-Tochter zu beantworten. Dabei hatte ein Vertreter der DBU-Tochter darauf verwiesen, dass – wie bei den anderen DBU-Flächen – auch beim Hartmannsdorfer Forst in Abstimmung mit den Gruppen vor Ort eine Strategie entwickelt werden solle, um den Wald, das Offenland und die Feuchtgebiete zu schützen und Naturerlebnisse zu fördern. Das alles brauche allerdings auch Zeit.
DBU-Tochter kümmert sich um rund 60.000 Hektar Naturerbeflächen an 47 Standorten
Angesichts der „gigantischen Aufgabe“, so jetzt Feldmann, sei das alles nicht im Handstreich zu erledigen. Kümmere sich die DBU-Tochter doch immerhin inzwischen um rund 60.000 Hektar Naturerbeflächen an 47 Standorten bundesweit. Ergänzend zu den allgemeinen Leitlinien und zum Leitbild für die einzelne Fläche würden auf der Basis einer ausführlichen Ist-Analyse sogenannte Naturerbeentwicklungspläne erarbeitet, in denen die Maßnahmen der folgenden zehn Jahre festgeschrieben werden. So würden Maßnahmen für den Wald, das Offenland, die Feuchtgebiete, für die Besucherlenkung und Umweltbildung geplant und vor Ort abgestimmt.
Im Hartmannsdorfer Forst wird weiterhin gejagt
Natürlich werde auch im Hartmannsdorfer Forst weiterhin gejagt. Nach dem mit dem Bund vereinbarten Leitbild für die Liegenschaft will die Naturerbe-Tochter der DBU die rund 300 Hektar Offenland mit ihren artenreichen Wiesen beispielsweise in enger Zusammenarbeit mit dem Landschaftspflegeverband Westerzgebirge erhalten. Der rund 1.700 Hektar große Wald soll sich naturnah entwickeln dürfen, beziehungsweise zu mehr Naturnähe umgebaut werden. Feuchtgebiete sowie Gewässer sollen ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.
Zentrale Aufgabe der DBU-Tochter: Erhalt und Pflege des Nationalen Naturerbes
Der Erhalt und die Pflege des Nationalen Naturerbes seien die zentralen Aufgaben der DBU-Tochter. Damit trage sie wesentlich zum angestrebten Ziel bei, offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege zu bewahren, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung zu überlassen sowie artenarme Forste zu naturnahen Wäldern und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufzuwerten oder zu erhalten, so Feldmann. Das Bundeskabinett habe mit der Verabschiedung der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ 2007 deren existenzielle Bedeutung für das menschliche Leben betont. Außerdem werde das Ziel unterstützt, wertvolle Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu erhalten.
Veranstaltung soll "intensive Einbindung der Menschen vor Ort ergänzen"
Was wo und wie konkret angedacht sei, werde interessierten Bürgern am 16. Juli um 13.30 Uhr im Hartmannsdorfer Forst erläutert, um Einblicke in die unterschiedlichen Maßnahmen zu bekommen und die Gesamtstrategie der DBU-Tochter nachvollziehen zu können. „Dieses Angebot soll die intensive Einbindung der Menschen vor Ort ergänzen“, so Feldmann.
Anmeldung zur Informationsfahrt
Anmeldungen zu der Informationsfahrt am 16. Juli sind ab sofort bei der Revierförsterin Karin Haas unter Telefon 03772/382187 oder Karin.Haas@bundesimmobilien.de möglich. Treffpunkt ist der Parkplatz an der B 169 am „Raststübel Torfstich“. Anmeldeschluss ist der 16. Juni.