Große Konferenz mit attraktivem Programm wirbt für Geofragen
Internationale Veranstaltung vom 22. bis 26. Juni in Osnabrück lockt breites Publikum – DBU unterstützt
Osnabrück. 2008 ist das Internationale Jahr des Planeten Erde (IYPE), zu dem weltweit Veranstaltungen stattfinden. Eine davon ist die 3. Internationale UNESCO-Geoparkkonferenz, die vom 22. bis 26. Juni von TERRA.vita ausgerichtet wird. Geologen aus aller Welt werden sich im Osnabrücker Land einfinden, um den wissenschaftlichen Dialog zu führen, aber auch, um den Kontakt zwischen Wissenschaft und breitem Publikum zu fördern. Brücken bauen lautet das Motto, zu dem die Konferenz von einem bunten Programm voller Attraktionen begleitet wird.
Brickwedde: "Lokale Bevölkerung aktiv eingebunden"
Bei einer Pressekonferenz erläuterten die Initiatoren ihr Konzept, das neben zahlreichen Vorträgen und Veranstaltungen auch ein Jugendcamp beinhaltet. Höhepunkt wird ein vor dem Osnabrücker Rathaus stattfindendes Festival sein, bei dem sich die weltweiten Geoparks als Pagodenstadt vorstellen wollen. Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die die Konferenz mit 160.000 Euro unterstützt, begründet die Förderung damit, „dass neben den verschiedenen Panel-Diskussionen und Arbeitskreisen, die sich in der Stadthalle als Tagungsort abspielen werden, auch die lokale Bevölkerung aktiv eingebunden werden soll und damit das Thema Geotourismus nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch Bedeutung bekommen soll.“
Elf Geoparks in Deutschland
Dieses öffentlichkeitswirksame Engagement unterstützt auch die „GeoUnion“, der Dachverband aller geowissenschaftlich ausgerichteten Vereinigungen Deutschlands und Ausweiser nationaler Geoparks in Deutschland. Geschäftsführer Dr. Christof Ellger berichtete von mittlerweile elf Geoparks in Deutschland, TERRA.vita ist einer von ihnen.
"Landschaften und ihre Natur- und Industrie-Denkmäler mit nachhaltiger Tourismus- und Regional-Entwicklung verbinden"
Auch Dr. Wolfgang Eder, IYPE Repräsentant für Europa, sieht in der Gründung von Geoparks eine über die Wissenschaft hinausgehende Initiative: „Dies ist keine neue Kategorie von Schutzgebieten, sondern eine Möglichkeit, Landschaften und ihre Natur- und Industrie-Denkmäler mit nachhaltiger Tourismus- und Regional-Entwicklung zu verbinden“, erklärte Eder. Seit 2002 unterstütze die UNESCO nationale Initiativen zur Gründung von Geoparks.
"Kaum jemand hat ein tiefer gehendes Wissen in Geo- und Umweltfragen"
Dass sich die öffentliche Wahrnehmung hinsichtlich dieser Aktivitäten dennoch im Rahmen halte, begründet Dr. Lutz Möller von der deutschen UNESCO-Kommission damit, dass die Geowissenschaften „ein Imageproblem“ hätten. Obwohl Saurier und Vulkane allgemeines Interesse erführen, „hat kaum jemand ein tiefer gehendes Wissen in Geo- und Umweltfragen“, so Möller.
Bogen schließen von den großen globalen Zukunftsthemen hin zu ganz lokalen Anliegen
Im Rahmen der kommenden Konferenz dürfte sich das ändern, zeigten sich die Initiatoren zuversichtlich. TERRA.vita Vorsitzender Manfred Hugo sieht den Tagen im Juni optimistisch entgegen: „Das Angebotsspektrum schließt einen Bogen von den großen globalen Zukunftsthemen bis hin zu ganz lokalen Anliegen. Wer sollte da nicht mal vorbeischauen wollen?“
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 25328): Hartmut Escher, Landkreis Osnabrück Fachdienst Umwelt, Naturpark TERRA.vita, Telefon: 0541|5014217, Telefax: 0541|5014424.