Global denken – lokal handeln: Kolping-Haus kappt Kohlendioxid

Familienhotel in Lambach (Bayern) will Ausstoß durch Rapsöl-BHKW um 60 Prozent verringern - DBU fördert
Lambach. Kohlendioxid trägt als Treibhausgas wesentlich zur Erderwärmung bei. Seit Beginn der Industrialisierung ist sein Anteil in der Atmosphäre um rund ein Drittel gestiegen: Das Verfeuern von Öl, Gas und Kohle sowie das großflächige Abholzen von Wäldern fordern ihren Tribut. Global denken - lokal handeln: Das Kolpingwerk Regensburg will nun in seinem Familienhotel in Lambach ein Zeichen für besseren Umweltschutz setzen: Mit einem neuen Rapsöl-Blockheizkraftwerk will das Umweltbildungs- und Erlebnishaus den jährlichen Kohlendioxidausstoß, der in Deutschland pro Kopf bei elf Tonnen liegt, um 60 Prozent oder 200 Tonnen verringern. Umfassende messtechnische Untersuchungen der Fachhochschule Amberg/Weiden begleiten das Projekt, das mit 40.000 Euro von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt wird.

Jährlich über 40.000 Übernachtungen

Das Kolping-Familienhotel im Landkreis Cham im Naturpark Bayerischer Wald dient vor allem der Jugend- und Familienbildung sowie der Familienerholung. In den letzten Jahren wird es verstärkt auch von Schulklassen, Lehrlings- und Jugendgruppen für Umweltbildungs- und Erlebnistage genutzt und verzeichnet jährlich über 40.000 Übernachtungen. Derzeit werden ausschließlich Heizöl und elektrischer Strom als Energieträger verwendet. Der Heizölverbrauch beträgt jährlich ca. 120.000 Liter, der Bedarf an elektrischer Energie rund 300.000 Kilowattstunden.

Maßnahmen zur Optimierung des Energiekonzepts beleuchtet

2003 wurden im Rahmen einer Machbarkeitsstudie der Fachhochschule Amberg/Weiden Maßnahmen zur Optimierung des Energiekonzepts beleuchtet. Danach lässt sich allein durch die bauliche Vollsanierung des Hauses der Wärmebedarf um rund ein Fünftel verringern, wozu zurzeit umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen vorgesehen sind.

"Eine ökologisch sinnvolle Nutzung dieses erneuerbaren Energieträgers möglich"

Die Energieversorgung soll nun durch die Nutzung einer erneuerbaren Energiequelle und wirkungsvolle Energieerzeugung verbessert werden. Hierzu wird ein Rapsöl-Blockheizkraftwerk aufgebaut, das elektrische Energie (Leistung 50 Kilowattstunden) und Wärme (Leistung 88 Kilowattstunden) bringt. Wärmetechnisch voll saniert deckt die Anlage die Grundlast ab. Für Spitzenlasten soll ein neuer Heizölkessel installiert werden. Ludwig Haindl vom Kolpingwerk Regensburg: "Damit ist eine sichere Energieversorgung und eine ökologisch sinnvolle Nutzung dieses erneuerbaren Energieträgers möglich."

"Ein besonders guter Effekt zu erwarten"

Zielgruppe des Demonstrationsvorhabens sind die Besucher des Ferienheims und Kolpingmitglieder. Bei ihnen soll die Akzeptanz für rationelle Energieerzeugung und -verwendung sowie zur Nutzung erneuerbarer Energien erhöht, ihr Kenntnisstand verbessert werden. DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde: "Aufgrund Einbindung des Demonstrationsvorhabens in das Bildungsangebot des Familienferienheims ist hier ein besonders guter Effekt zu erwarten." Neben den technischen Maßnahmen und der umfassenden messtechnischen Begleitung sollen auch unterschiedliche Informations- und Präsentationsmaterialien erarbeitet werden.

Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 23681): Ludwig Haindl, Kolpingwerk Regensburg, Telefon: 0941/597-2261, E-Mail: info@kolping-regensburg.de
Mit einem neuen Rapsöl-Blockheizkraftwerk will das Kolping-Familienhotel in Lambach den jährlichen Kohlendioxidausstoß um 60 Prozent oder 200 Tonnen verringern.
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