Rüdersdorf. Wildschweine fressen sich im Sommer in Mais- und Rapsfeldern satt und genießen dort die Deckung. Im Winter zieht es sie in Wälder, etwa ins Dickicht der DBU-Naturerbefläche Himmelsgrund. „Das ist hier genauso wie anderswo. Um die deutschlandweit wachsenden Schwarzwildbestände einzudämmen, ist es gut, wenn Landwirte, Jäger und Waldbesitzer zusammen arbeiten“, meint Susanne Belting, Fachliche Leiterin der gemeinnützigen Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem DBU Naturerbe. Bemüht, Wildschäden und die Gefahr von Tierseuchen klein zu halten, hat die Stiftungstochter gemeinsam mit dem Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge eine dritte Drückjagd organisiert. Rund 90 Schützen sowie 70 Treiber und Hundeführer beteiligten sich gestern (Samstag) an der Jagd. Ein gutes Zeichen für die Nachbarn: Auch wenn das Saisonergebnis im aktuellen Jagdjahr auf der DBU-Fläche über dem Ergebnis aus dem Vorjahr liegt, sei der aktuelle Schwarzwildbestand spürbar rückläufig.
DBU-Tochter passt Wildmanagement auf DBU-Naturerbefläche an
Nach den Gemeinschaftsjagden im November und Dezember hat sich das DBU Naturerbe kurzfristig entschlossen, eine weitere Jagd zu organisieren. „Bereits die Jagd im Dezember zeigte, dass die Höhe des ursprünglich angenommenen Schwarzwildbestandes im Himmelsgrund weit unter den angenommenen Prognosen des Sommers zu liegen scheint“, betont Dr. Otto Denstorf, Leiter des Betriebsmanagements im DBU Naturerbe. Diesen Eindruck untermauere auch das gestrige vergleichsweise niedrige Jagdergebnis. „Es gibt nicht mehr so viel Schwarzwild auf unserer Fläche“, betont Denstorf.
Durchgängige Jagd und zusätzliche Hochsitze
Um die Zahl der Wildschweine im Himmelsgrund zu verringern, jage der Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge im Auftrag des DBU Naturerbes inzwischen ganzjährig auf der Fläche. Vergangenes Jahr hatten die Förster begonnen, zusätzliche Hochsitze zu errichten, um gerade bei der gemeinsamen Schwarzwildbejagung mehr Jagdmöglichkeiten für die Teilnehmer zu schaffen. „Wir danken allen Beteiligten für ihre Unterstützung bei der heutigen Wildmanagementveranstaltung, vor allem den angrenzenden Jagdpächtern aus den Gemeinden Kraftsdorf, Rüdersdorf und Gleina-Reichardtsdorf. Uns ist ein guter Kontakt zu unseren Nachbarn wichtig“, so Clemens Messner, Jagdleiter am gestrigen Tag vom Bundesforstberieb Thüringen-Erzgebirge. Nur mit einer gemeinsamen Strategie könnten sie den bundesweit überhöhten Schwarzwildbeständen etwas entgegensetzen. Im Himmelsgrund werde das DBU Naturerbe zusammen mit Bundesforst die begonnenen Anstrengungen fortsetzen.