Essend die Welt retten? Referent hinterfragt Ökobilanz unserer Ernährung

Dr. Toni Meier referiert am 8. Juni um 18.30 Uhr in der DBU – Eintritt frei

Osnabrück. Erdbeeren genießt so mancher bereits im Dezember, die Avocado gilt inzwischen als sogenanntes Superfood, und Fleisch ist vom einstigen Sonntagsbraten zum Hauptgericht für beinahe jeden Tag geworden. Alles, was auf unseren Tellern landet, hat Einfluss auf unsere Gesundheit, aber es hinterlässt auch Spuren auf unserem Planeten. Wasser- und Ressourcenverbrauch, Landnutzungsveränderungen, Verlust von Artenvielfalt und die Emission von Treibhausgasen hängen direkt mit unserer Ernährung zusammen. In einem Abendvortrag am Donnerstag, den 8. Juni 2017, wird Dr. Toni Meier vom Institut für Agrar- und Ernährungswissenschaften der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg diese Zusammenhänge diskutieren und unsere aktuellen Ernährungsgewohnheiten bezüglich ihrer Ökobilanz hinterfragen. Der Vortrag findet um 18.30 Uhr im DBU Zentrum für Umweltkommunikation statt.

Die Folgen unserer Ernährung minimieren

Im Jahre 2006 entsprachen die Treibhausgasemissionen, die bei der Herstellung, Vermarktung und Zubereitung von Lebensmitteln anfielen, circa 25 Prozent der gesamten Emissionen in Deutschland. Dabei verursachen einige Lebensmittel mehr Emissionen als andere. „Leicht verderbliche Obstsorten, wie Erdbeeren, werden oft mit dem Flugzeug zu uns transportiert, wenn sie bei uns keine Saison haben. Flugzeuge stoßen dabei deutlich mehr Treibhausgase aus als zum Beispiel Frachtschiffe und gelten als besonders klimaschädlich“, so Meier. Aber auch die intensive Nutzung der Anbauflächen und der Wasserverbrauch spielen eine große Rolle, wenn die Umweltbilanz von Lebensmitteln berechnet wird. Avocados benötigen beispielsweise viel Wasser, das dann anderswo fehlt - vor allem in trockenen Ländern, wo Avocados vermehrt angebaut werden. Dabei stellt sich die Frage, wieviel »Umwelt« benötigt wird, um sich nachhaltig gesund zu ernähren. Ernährungsexperte Meier wird in seinem Vortrag einen Überblick über die Folgen unserer Ernährung geben, Einsparpotenziale aufzeigen und konkrete Lösungsansätze diskutieren.

Führung durch die Ausstellung „ÜberLebensmittel“

Vor dem Abendvortrag besteht um 17.45 Uhr die Möglichkeit, die aktuelle Ausstellung „ÜberLebensmittel“ im Rahmen einer öffentlichen Führung zu erleben. Sie ist bis Anfang 2018 in der DBU zu sehen (montags bis donnerstags von 8 bis 17 Uhr und freitags von 8 bis 13 Uhr). Für Schülerinnen und Schüler gibt es zielgruppengerechte pädagogische Programme. Weitere Informationen zur Ausstellung, zum pädagogischen Programm und zu weiteren Vortragsveranstaltungen finden sich unter www.ausstellung-ueberlebensmittel.de.

Logo der aktuellen Ausstellung "ÜberLebensmittel".
© DBU - Zentrum für Umweltkommunikation

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