Erfolgsprogramm hat nachhaltige Wirkung: Kirchen vermeiden 1.000 Tonnen Kohlendioxid
Abgeschlossenes DBU-Projekt "Kirchengemeinden für die Sonnenenergie" vom Fraunhofer Institut wissenschaftlich begleitet und ausgewertet
Osnabrück. Das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Osnabrück, 1999 initiierte und Ende letzten Jahres beendete Programm "Kirchengemeinden für die Sonnenenergie" konnte nicht nur über 700 Kirchengemeinden in Deutschland für die erneuerbaren Energien begeistern. Wie das Fraunhofer Institut für Solare Energiesysteme (ISE) Freiburg, das im Auftrag der Stiftung das Programm von Beginn an wissenschaftlich begleitete, jetzt in seiner "Jahresauswertung 2002" für das Projekt darlegt, sparen die Gemeinden mit ihren Solaranlagen jährlich mehr als 1.000 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) ein. Dabei ist der Verbreitungseffekt auf private Haushalte noch nicht eingerechnet", hob Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der DBU, hervor. Schließlich sei dies das langfristige Ziel des Projektes: die Multiplikatorwirkung auf die Gesellschaft. Untersucht wurden in der Studie die Energieerträge von 220 Fotovoltaik- und 52 solarthermische Anlagen. Bei optimalen Bedingungen könnten durch alle installierten Photovoltaik-Anlagen im Rahmen der DBU-Förderinitiative mehr als 2.000 Megawattstunden im Jahr gewonnen werden. Dies entspricht dem Jahresverbrauch von 500 Vier-Personen-Haushalten.
Süddeutsche Anlagen mit besserer Sonnenernte
Durchschnittlich lag der Ertrag der geförderten Fotovoltaik-Anlagen bei 780 Kilowattstunden pro Jahr, wobei süddeutsche Anlagen 15 Prozent mehr Strom "ernten" konnten. "Diese Ergebnisse halten dem Vergleich mit anderen Anlagen gut stand", äußerte sich Brickwedde. Für ein Drittel der Anlagen stellten die Experten vom Fraunhofer Institut Verbesserungspotenzial fest. Mögliche
Ursachen seien z. B. Verschattungen, Wechselrichterausfälle oder mangelnde Abstimmung zwischen den einzelnen Anlagenteilen. Hier will das Institut die Gemeinden beraten und gemeinsam mit den beteiligten Installationsfirmen die technischen Probleme lösen, um eine bessere Ausbeute zu erzielen. Bei den solarthermischen Anlagen reiche die Datenmenge noch nicht aus, um allgemeingültige Aussagen zu treffen. Die erzielten Erträge befinden sich jedoch im gängigen Bereich.
Kirchengemeinden halfen, Solaranlagen in den Alltag zu integrieren
Mithilfe der Gemeinden sei es vielerorts gelungen, Solaranlagen in das Erscheinungsbild von kirchlichen Gebäuden und damit auch in das städtische und alltägliche Gefüge zu integrieren. Viele Privathaushalte seien hier zur Nachahmung angeregt worden. So stellte die Untersuchung fest, dass die vielen positiven Beispiele mit Spitzenerträgen und architektonisch gelungener Gebäudeintegration von größeren Solaranlagenflächen die Verbreitung der Solarenergie vorantreiben. "Bei jeder Förderung war es Auflage, neben einer Öffentlichkeitsarbeit durch Veranstaltungen oder Broschüren auch eine Schautafel aufzustellen, auf der neben der aktuellen Leistung der Anlage auch der Gesamtertrag aufgeführt wird", so Brickwedde. Auf diese Weise könne sich jeder über den Vorteil einer solchen Anlage informieren.
Die Jahresauswertung 2002 steht unter www.kirchendaecher.de als Download zur Verfügung.