Dreierwalde. Am Samstag sind engagierte Naturschützer jungen Gehölzen auf der entsiegelten ehemaligen Rollbahn der DBU-Naturerbefläche Hopsten auf dem früheren Flugplatz zu Leibe gerückt. Mit Wiedehopfhacke und Spaten „entkusselten“ sie das Grünland, um es für inzwischen sehr seltene Vogelarten wie Kiebitz, Feldlerche und Großen Brachvogel als Brut- und Raststätte zu erhalten.
Aktion erhält Lebensraum seltener Brutvögel
Nach der Brut- und Aufzuchtzeit geht es jetzt mit den Pflegemaßnahmen los – knapp vier Stunden rodeten und entfernten 27 Naturschützer im Rahmen des freiwilligen Arbeitseinsatzes hunderte von aufwachsenden Gehölzen, die wieder auf dem Sandmagerrasen einwandern. Durch junge Weiden, Birken und die Spätblühende Traubenkirsche würde die offene Landschaft ohne gezielte Pflege zuwachsen und für die Vogelwelt des Offenlandes verloren gehen. „Wir danken der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land und allen freiwilligen Helfern herzlich für ihr tatkräftiges Engagement“, so Dr. Jörg Tillmann, stellvertretender Fachlicher Leiter im DBU Naturerbe, einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Seit 2016 trägt sie die Verantwortung für die DBU-Naturerbefläche Hopsten. Tillmann lobt: „Die Freiwilligen leisten einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des wertvollen Lebensraumes für die sehr seltenen Vogelarten der offenen Landschaft.“ Denn diese bodenbrütenden Arten benötigen schüttere, niedrige Vegetation, die sonst kaum mehr vorhanden ist. „Leider haben wir längst nicht alles geschafft, und es wird mindestens ein weiterer Arbeitseinsatz notwendig werden“, meint Heinz Blome, Organisator des Arbeitseinsatzes von der Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz Tecklenburger Land (ANTL).
Ehemaliger NATO-Flugplatz wird Nationales Naturerbe
Die nördliche Hälfte des ehemaligen Flugplatzes Hopsten-Dreierwalde wurde 2016 Teil des Nationalen Naturerbes und ist seitdem gänzlich dem Naturschutz gewidmet. Im gleichen Jahr setzten Bürgerwindpark und NRW-Straßenbau eine Ausgleichsmaßnahme für Eingriffe in die Natur auf der Fläche um: Die Start- und Landebahn wurde entsiegelt und zeitweise wasserführende Senken angelegt. Den dort entstandenen offenen Sandmagerrasen nutzen heute bedrohte Vogelarten wie Kiebitz, Feldlerche, Flussregenpfeifer und Großer Brachvogel als Brut- und Raststätte. Aufgrund der Altlasten ist das Gelände nicht öffentlich betretbar.
Ansprechpartner bei Fragen zur DBU-Naturerbefläche Hopsten: Christian Techtmann, Tel. 0251|674916