Entbuschung im Kaarzer Holz

Maschinelle Pflege im Offenland schützt wertvollen Lebensraum und unterstützt Beweidung
Ursprünglich entstand das Offenland auf der DBU-Naturerbefläche Kaarzer Holz nicht aus Naturschutzgründen. Das Militär nutze die Fläche als Schießplatz.

Sternberg. Auf der DBU-Naturerbefläche Kaarzer Holz haben sich durch die jahrelange militärische Nutzung am ehemaligen Schießplatz eine offene Landschaft mit schützenswerten Pflanzengesellschaften wie Magerrasen und Heideflächen entwickelt. Doch um den Lebensraum zu erhalten und das Zuwachsen vor allem durch Besenginster, Traubenkirsche, Birken und Kiefern zu verhindern, muss die Fläche regelmäßig gepflegt werden. „Wo Magerrasen mit seiner großen und seltenen Artenvielfalt wächst, darf kein Wald entstehen“, betont Dr. Jörg Tillmann, stellvertretender Fachlicher Leiter und Offenlandmanager im DBU Naturerbe, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Kombination aus maschineller Entbuschung und Beweidung ist essenziell

Bereits in den vergangenen Jahren wurde ein Großteil des ehemaligen Schießplatzes maschinell gepflegt. Nun folgten weitere elf Hektar, auf denen ein Traktor mit Forstmulchgerät die Gräser, Sträucher und jungen Bäume abmähte und häckselte. „Das einmalige Mulchen wird zur Pflege der wertvollen Lebensräume jedoch nicht ausreichen. Um die Gehölze in Schach zu halten, ist eine Beweidung der entbuschten Bereiche in Kombination mit maschinellem Rückschnitt in den Folgejahren essenziell“, betont Revierleiter Andreas Kleinke vom Bundesforstbetrieb Trave. Ohne die Schafbeweidung ginge ein Paradies für Vögel verloren: Neuntöter und Baumpieper finden in der abwechslungsreichen Landschaft und ihren halboffenen Übergängen zum Wald wertvollen Lebensraum. Daher bleiben kleine Baumgruppen und Einzelbäume als Nist- und Rückzugsorte stehen. 

Auf elf Hektar mähte ein Traktor Gräser, Sträucher und jungen Bäume ab, um die wertvollen Magerrasen auf der DBU-Naturerbefläche Kaarzer Holz zu erhalten.

Ehemaliger Standortübungsplatz dem Naturschutz gewidmet

„Ursprünglich entstand das Offenland nicht aus Naturschutzgründen. Das Militär nutzte die DBU-Naturerbefläche von 1972 bis 2006 als Übungsplatz“, erklärt Kleinke. Auf dem ehemaligen Schießplatz Demen hielten Nationale Volksarmee und später Bundeswehr das Areal zur besseren Sicht für die Militärübungen frei von Gehölz. 2013 ging die Fläche Kaarzer Holz als Teil des Nationalen Naturerbes an das DBU Naturerbe.

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