Energie sparen beim Auspowern

Fortbildung, Beratung und Kooperationen sollen nachhaltigen Sportstättenbau unterstützen
Osnabrück. Viele Sportler haben neben dem Spaß an ihrer Sportart auch das Ziel, möglichst viel Energie zu verbrennen – im Körper. Die Sport- und Vereinsgebäude müssen dem allerdings nicht unbedingt nacheifern. „Hier ist die Devise eher Ressourcenschutz und damit einhergehend Kostenersparnis,“ so Horst Delp vom Landesportbund Hessen (LSBH). Der Sportbund hat ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit gut 100.000 Euro gefördertes Projekt auf die Beine gestellt, mit dem dieser Anspruch in den einzelnen Vereinen umgesetzt werden soll. Den Abschluss des Projektes bildet die Tagung „Nachhaltiger Sportstättenbau“, die heute und morgen im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU stattfindet. Neben Aus- und Fortbildung setzt der LSBH auf ein Beratungsprogramm sowie Kooperationen mit der mittelständischen Wirtschaft. Hinzu kommt in Kürze eine Internetplattform. Bei ihrer Arbeit wird der LSBH vom Deutschen Turner-Bund (DTB) und dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) unterstützt.

Hoher Sanierungs- und Investitionsbedarf: Wasser, Energie und Wärmedämmung

Bei vielen Vereinsheimen und Sportanlagen bestehe ein hoher Sanierungs- und Investitionsbedarf in den Bereichen Wasser, Energie und Wärmedämmung, erklärt Delp: „Das Problem: Die Sportorganisationen oder Kommunen verfügen meist nicht über speziell für den nachhaltigen Sportstättenbau ausgebildete Mitarbeiter.“ Auch bei Planern und Handwerkern fehlten häufig Kenntnisse, die man besonders bei Sportgebäuden benötige. Regionale Informationsveranstaltungen des LSBH hätten das Thema in die Diskussion gebracht. Dazu biete man jetzt zusammen mit dem DTB und dem DOSB spezielle Aus- und Fortbildungen an. „Hier wird eine Lücke im bisherigen Bildungsangebot geschlossen,“ ergänzt DBU-Expertin Verena Exner.

40 Prozent der Heizanlagen müssen ausgetauscht werden

Informationen zu dem Thema werde es außerdem bald auf einer Internetplattform geben. Dort würden Gedanken und Informationen ausgetauscht, vorbildliche Beispiele vorgestellt und Angebote der mittelständischen Wirtschaft zur Lösung der umweltrelevanten Bau- und Sanierungsprobleme dokumentiert. „Die Kooperation mit der Wirtschaft ist ein weiterer wichtiger Aspekt,“ betont Delp. Studien hätten ergeben, dass in Sportstätten rund 40 Prozent der Heizungsanlagen in den nächsten Jahren ausgetauscht werden müssten und 53 Prozent nicht bedarfsgerecht gesteuert werden könnten. Ähnliches gelte für Isolierung, Wasserversorgung und andere Bereiche. Damit ergebe sich ein Riesenpotenzial für die mittelständische Wirtschaft. Die heutige Fachtagung mit begleitender kleiner Fachausstellung verstehe sich deshalb auch als Auftaktveranstaltung zur Sammlung und Dokumentation von Beiträgen der mittelständischen Wirtschaft zum nachhaltigen Sportstättenbau.

Weniger Energie- und Rohstoffverbrauch

Auch in der DBU freut man sich über diesen ganzheitlichen Ansatz. „Wir hoffen, dass dank der neu ausgebildeten Umwelt- und Klimaschutzberater im Sport bald noch weniger Energie und Rohstoffe verbraucht werden,“ so DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Und: „Wie viele Kalorien der Einzelne mit Hanteln, Fahrrad oder Barren verbrauchen will, bleibt ihm natürlich weiterhin selbst überlassen.“



Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (20406):
Horst Delp, Landessportbund Hessen, Geschäftsbereich Sportinfrastruktur, Otto-Fleck-Schneise 12, 60528 Frankfurt, Telefon: 069/ 6789-101, Telefax: 069/ 6789-92266
Es werde sparsam Licht: Jens Prüller, Ausbilder des Landessportbundes Hessen (l.), erklärt Seminarteilnehmer Frank Schmidt die Vorteile von Hochleistungsreflektoren für Leuchtstoffröhren.
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Ausbildung zum Umwelt- und Klimaschutzberater im Sport: Seminarteilnehmer Frank Schmidt (l.) lässt sich von Jens Prüller, Ausbilder des Landessportbundes Hessen, den Heizkreisverteiler erklären.
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