Osnabrück. Auf dem Elektrofahrrad durchs Grüne sausen und dabei Neues über die Umwelt lernen – das ist jetzt in Osnabrück möglich. Acht Umweltbildungseinrichtungen und der Verein für Arbeitslosenhilfe haben eine Radwegroute mit Verleih für Elektroräder – so genannte Pedelecs – aufgebaut. Sie bietet Besuchern einen ökologisch verträglichen Zugang zu den vielfältigen Umweltprojekten und -veranstaltungen in der Stadt. Themen wie nachhaltige Mobilität, Klimawandel, erneuerbare Energien, Naturschutz und Ressourcenschonung können so „erradelt“ werden. „Das Vorhaben lässt modellhafte Ergebnisse erwarten, wie die steigende Beliebtheit von Pedelecs mit umweltrelevanten Bildungsinhalten und touristischen Freizeiterlebnissen verknüpft werden kann“, sagte heute Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Bei einem Ortstermin gab er gemeinsam mit Hans-Hartmut Escher vom Natur- und Geopark TERRA.vita und weiteren Partnern den Startschuss für das Projekt.
Touristen und Tagesbesucher aus dem regionalen und überregionalen Raum im Blick
„Mit dem Pedelec-Netz wollen wir Touristen und Tagesbesucher aus dem regionalen und überregionalen Raum für die kohlendioxidarme Fortbewegung mit dem Elektrorad zu den Umweltbildungseinrichtungen an Schölerberg, Piesberg und Westerberg begeistern“, erklärte Escher. Hier hätten sich unter der Dachmarke „3 Berge“ insgesamt acht Umweltbildungsinstitutionen zusammengeschlossen. Ziel des Gesamtkonzeptes sei es, die Qualität, aber auch die Wirtschaftlichkeit der Umweltbildungsangebote weiterzubefördern. „Dieses Netzwerk wird nun mit dem Pedelec-Verleih gekoppelt und so durch ein gemeinsames Bildungsmarketing noch weiter gestärkt“, sagte Escher. Neben dem Natur- und Geopark TERRA.vita werden über eine ausgeschilderte Radroute auch der Zoologische Garten, das Naturkundemuseum und das regionale Umweltbildungszentrum am Schölerberg, das Museum für Industriekultur, der Botanische Garten und das Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU erschlossen.
Drei Ladestationen mit Photovoltaikanlagen
Die Arbeitslosenhilfe Osnabrück, die die Radstation am Hauptbahnhof betreibt, richtete dafür einen Pedelec-Verleih ein. So sei eine direkte Anbindung an den Nah- und Fernverkehr gegeben, so Escher. Drei Ladestationen wurden auf dem Weg am Schölerberg, am Botanischen Garten und am Piesberg/Zur Alten Eversburg gebaut. Das Aufladen erfolgt kohlendioxidneutral. Eigens dafür wurden die Ladestationen mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. „Insgesamt wurden mit Hilfe der DBU 15 Pedelecs angeschafft, die auf Anfrage in allen beteiligten Einrichtungen des 3-Berge-Netzwerkes ausleihbar sind“, erläuterte Escher die Idee. Ergänzend wurden zwei interaktive Informationsterminals mit Touch-Screen im Museum am Schölerberg und im Museum Industriekultur installiert, um Besucher über das Pedelec-Netz, die 3-Berge-Radroute und die begleitenden Veranstaltungen sowie die beteiligten Umweltbildungseinrichtungen zu informieren.
Menschen für nachhaltigere Mobilität sensibilisieren
„Rund 20 Prozent des Kohlendioxidausstoßes in Deutschland produziert der Straßenverkehr. Und der basiert zu circa 95 Prozent auf fossilen Brennstoffen. Beeinträchtigungen der Umwelt, Gesundheit und Lebensqualität der Menschen durch Luftverunreinigung und Lärm sind daher viel zu häufig“, erläuterte Brickwedde. Das neue Projekt sei geeignet, die Menschen für eine nachhaltigere Mobilität und die Gefahren des menschlich verursachten Klimawandels zu sensibilisieren, lobte der DBU-Generalsekretär abschließend das auf zwölf Monate angelegte Projekt.
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 29297): Hans-Hartmut Escher, TERRA.vita, Telefon: 0541/501-4217, Telefax: 0541/501-4424