Einweihung Nicklich-Weg – Anerkennung für Natureinsatz

DBU Naturerbe GmbH und Bundesforst ehren die großen Leistungen der Familie Nicklich

Bitterfeld. Zwischen Bitterfeld und Delitzsch in Sachsen-Anhalt gibt es heute Wald und blühende Wiesen, die von vielen Menschen in ihrer Freizeit geschätzt werden. Das war nicht immer so. Das ehemalige Braunkohleabbaugebiet wurde von der Familie Nicklich über Jahrzehnte in Handarbeit aufgeforstet. In Anerkennung für diese Leistung weihten heute Vertreter der DBU Naturerbe GmbH und des Bundesforsts den Nicklich-Weg ein und gedachten dabei auch des kürzlich verstorbenen Revierleiters Jery Nicklich, der mit seiner Frau Ramona die naturschutzfachliche Entwicklung der rund 1.000 Hektar großen Fläche verantwortete. „Der Nicklich-Weg ehrt die Arbeit, Lebensleistung und große Persönlichkeit von Jery Nicklich“, sagte Dr. H. Otto Denstorf, verantwortlich für das Betriebsmanagement der gemeinnützigen Naturerbe-Tochter der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU).

Weihten heute den Nicklich-Weg ein (v.l.): Betriebsleiter Wolfgang Brezing, Dr. H. Otto Denstorf von der Naturerbe-Tochter der DBU, Ramona Nicklich und DBU-Koordinator Martin Plessow.
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Bei einer Exkursion die Waldveränderung erkennen

Zunächst gab es für die geladenen Gäste eine Exkursion in die Goitzsche. Ramona Nicklich stellte an mehreren Stellen anhand von Wald- und Landschaftsbildern beispielhaft die Entwicklung der Fläche dar. Claus Nicklich, der erste Revierförster für die Goitzsche, seine Frau Inge und eine kleine Arbeitsbrigade hatten das Gebiet ab Beginn der 60er Jahre in mühevoller Arbeit aufgeforstet. Mehrere Millionen von kleinen Bäumchen wurden in den oft harten Boden gesetzt. Der nun eröffnete Nicklich-Weg gedenkt dieser Leistungen. Findlinge mit der Namensgravur kennzeichnen den Anfang und das Ende dieser rund einen Kilometer langen Strecke. Anwesend waren auch Betriebsleiter Wolfgang Brezing und DBU-Koordinator Martin Plessow.

Die Goitzsche - ein Kleinod wertvoller Biotope

Die 1.018 Hektar große DBU-Naturerbefläche Goitzsche zeichnet sich durch nährstoffarme Rohböden-Standorte und ein reiches Mosaik aus Gewässern, Feuchtgebieten, Böschungen und Halden aus. Die Goitzsche gilt als Kleinod wertvoller Biotope, die es in heutigen Nutzlandschaften nur noch selten gibt. Die großräumige, von Deichbrüchen begleitete Überflutung im vergangenen Jahr hat in der Region ein neues Flussbett hinterlassen und damit auch neue Lebensräume geschaffen.

Nationales Naturerbe wird dauerhaft gesichert

Die DBU-Naturerbefläche Goitzsche ist eine von insgesamt 47 naturschutzfachlich bedeutsamen Flächen, die der DBU Naturerbe GmbH seit 2009 sukzessive von der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) zur dauerhaften Sicherung des Naturschutzes übertragen werden. Die Sparte Bundesforst der BImA nimmt als Dienstleister und Flächenmanager die forstliche Bewirtschaftung sowie die naturschutzfachliche Betreuung wahr. Ansprechpartner für die DBU-Naturerbefläche Goitzsche ist der DBU-Koordinator Martin Plessow vom Bundesforstbetrieb Mittelelbe; zuständig vor Ort ist die Revierleiterin Ramona Nicklich.

Treuhänderin des Nationalen Naturerbes

Die Naturerbe-Tochter der DBU versteht sich als Treuhänderin für das Nationale Naturerbe und will es möglichst in einem verbesserten Zustand nachfolgenden Generationen übergeben. Auf den insgesamt rund 60.000 Hektar – größtenteils ehemalige Militärflächen – sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Das Bundeskabinett hatte mit der Verabschiedung der „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ 2007 deren Bedeutung für das menschliche Leben betont.

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