Osnabrück. Der ehemalige Umweltminister Südkoreas Yeo Joon Yoon besuchte heute die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osnabrück. Mit den Geschäftsführern der südkoreanischen Umwelt- und Naturschutzorganisation NALMANNAUNSUB – zu Deutsch „sich im Wald treffen“ –, Dr. Kwang Yong Han und Dr. Hee-Jung Chang, traf er DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde zu Kooperationsgesprächen. Erörtert wurde ein möglicher Wissenstransfer von Deutschland nach Südkorea. Dabei ging es um die Perspektiven des Nationalen Naturerbes auf früheren Militärflächen in Südkorea und die Frage, wie sich diese in den Naturschutz einbinden und für Besucher zugänglich machen lassen. Etwaige Kooperationen mit dem nördlichen Landesteil wurden ebenso besprochen. Brickwedde: „Die DBU verfügt gerade im Kontext der deutschen Wiedervereinigung über wertvolle Erfahrungen beim Sichern von Naturlandschaften und Umwandeln ehemaliger Militärflächen zu einem Nationalen Naturerbe in Ost- und Westdeutschland.“
Enge Zusammenarbeit der Organisationen auch in der Umweltbildung
Auch in der Umweltbildung und der Bildung für nachhaltige Entwicklung möchten die Organisationen beider Länder noch stärker zusammenarbeiten, erklärte Brickwedde. Schon jetzt unterstütze die DBU ein Projekt des Bundesverbandes Natur- und Waldkindergärten (BvNW) und der Universität Freiburg, in dem Vorschulkinder „Wald“ als Lebensgrundlage für Mensch und Tier erfahren können. Neben zwölf Landesforstverwaltungen, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW), dem Verband Österreichischer Förster (VÖF) und dem japanischen Lizuna Outdoor & Nature Experience Center engagiere sich auch NALMANNAUNSUB in diesem Projekt. Die südkoreanische Nichtregierungsorganisation habe es sich unter anderem zur Aufgabe gemacht, eine neue „Natur-Kultur“ in Südkorea aufzubauen und Waldkindergärten nach deutschem Vorbild einzuführen, so Brickwedde.
DBU-Naturschutz-"Tochter" übernahm 33 Liegenschaften vom Bund
Neben ihrer eigentlichen Aufgabe, innovative, umweltentlastende Modellprojekte in Umwelttechnik, -forschung und -kommunikation zu fördern, hat sich die DBU seit 2007 mit der Gründung der Naturerbe-GmbH verstärkt auch den Naturschutz auf die Fahnen geschrieben. Insgesamt 33 bedeutsame Liegenschaften in Deutschland hat die DBU-Naturschutz-„Tochter“ seit 2009 schrittweise vom Bund übernommen. Auf den insgesamt rund 46.000 Hektar in neun Bundesländern sollen offene Lebensräume mit seltenen Arten durch Pflege bewahrt, naturnahe Wälder ohne menschlichen Eingriff zu Wildnis entwickelt, artenarme Forste in naturnahe Wälder überführt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden.