Ostritz. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) unterstützt das Internationale Begegnungszentrum St. Marienthal bei der Beseitigung der Hochwasserschäden mit einer Summe von einer Million Euro. Das teilte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde heute im Kloster St. Marienthal an der Neiße mit. „Seit fast zwanzig Jahren sind wir dem Kloster St. Marienthal durch unsere Förderarbeit eng verbunden. Als wir von dem Ausmaß der Schäden erfahren haben, war der Stiftung sofort klar: Hier müssen wir handeln“, erklärte Brickwedde. Voraussetzung des DBU-Engagements sei es, dass weitere Zuwendungen durch die öffentliche Hand, Stiftungen, Kirche und private Spender in mindestens gleicher Höhe erfolgten.
Langjähriges Engagement der DBU in St. Marienthal
Der Generalsekretär erinnerte an das langjährige Engagement der DBU in St. Marienthal: 1992 habe er das erste Mal das Kloster besucht. Die Idee eines Internationalen Begegnungszentrums mit dem Schwerpunkt „Bewahrung der Schöpfung“ sei diskutiert worden. Damals habe man wegen der Braunkohlegewinnung und -verbrennung vom „Schwarzen Dreieck“ mit überdurchschnittlichen hohen Umweltbelastungen gesprochen. Es sei die Chance gesehen worden, von St. Marienthal aus die Ideen des Umweltschutzes nach Mittel- und Osteuropa zu tragen. Die DBU habe in der Region zahlreiche tatkräftige und ideenreiche Partner gefunden.
Vielzahl von innovativen und modellhaften Projekten gefördert
1993 finanzierte die DBU drei Studien über die Umwelt- und Freiraumsituation der Klosteranlage, zur Analyse der Umweltschäden und Erstellung einer Sanierungs- und Nutzungskonzeption für das Kloster sowie für den Arbeitsschwerpunkt „Mensch, Umwelt und Kultur“ für das Internationale Begegnungszentrum. Förderung durch die DBU: 300.000 Euro. 1994 kam es dann zu einem ersten Zuschuss für die Herrichtung eines Seminargebäudes für das Zentrum „Mensch – Umwelt – Kultur“ in Höhe von 110.000 Euro. Ab 1995 engagierte sich die DBU bei der Reaktivierung der Wasserkraftanlage am Kloster St. Marienthal. 570.000 Euro Zuschuss stellte die DBU für diesen Zweck zur Verfügung. 3,2 Millionen Euro Fördersumme schließlich gab es für den Aufbau des Bildungszentrums „Mensch – Umwelt – Kultur“ im Internationalen Begegnungszentrum St. Marienthal ab 1995. Mit diesen Mitteln wurden mehrere Gebäude für den Bildungszweck des Begegnungszentrums saniert.
Förderung regenerativer Energien und Kulturgütersanierung
Auch 1995 erfolgte die Bewilligung für die Versorgung der Stadt Ostritz mit regenerativen Energien. Das Holzheizkraftwerk und Fernwärmeleitungen für Ostritz und Marienthal entstanden. Die Wissensvermittlung über regenerative Energien im Begegnungszentrum erfolgte nach Realisierung der umwelttechnischen Einrichtungen. Die DBU förderte mit
6,2 Millionen Euro die „Energie-ökologische Modellstadt Ostritz – St. Marienthal“. Darüber hinaus engagierte sich die DBU auch bei der Restaurierung des Baudenkmals Klosterstift St. Marienthal. So ging es um die modellhafte Erhaltung umweltgeschädigter Fassadenmalereien am Gästehaus der Abtei oder um die Erhaltung umweltgeschädigter spätbarocker Putze an historischen Funktionsgebäuden des Klosters. Für diese beiden Projekte wurden zwischen 1995 und 2002 200.000 Euro zur Verfügung gestellt.
Umweltbildung, Jugendbegegnung und Sommerakademie
Auch der Garten der Bibelpflanzen als Umwelt- und Lehrgarten im Innenhof des Begegnungszentrums zu Zwecken der Umweltbildung wurde durch die DBU mit 125.000 Euro gefördert. Hinzu kamen in den letzten Jahren zahlreiche Bildungsprojekte wie z.B. „Umwelt baut Brücken“ (Begegnung von Schülern aus Mittel- und Osteuropa mit deutschen Schülern). Der Aufbau des Schwerpunkts „Umweltbildung mit Kindern in der neuen Familienbildungsstätte des IBZ“, das Generationennetzwerk Umwelt sowie der Aufbau des regionalen Umweltzentrum Oberlausitz im IBZ. Auch für Umweltbildungsprojekte wurden mehrere hunderttausend Euro zur Verfügung gestellt. Jedes Jahr führt die DBU ihre Internationale Sommerakademie im IBZ St. Marienthal durch und bringt seit 1995 mehrere tausend Multiplikatoren nach St. Marienthal.