Ehemaliger Fliegerhorst Hopsten jetzt im Eigentum des DBU Naturerbes

Übertragung der Fläche im Nationalen Naturerbe notariell beurkundet
Die DBU-Naturerbefläche Hopsten ist rund 180 Hektar groß und liegt nordöstlich von Dreierwalde.
© DBU Naturerbe

Hopsten. Der Übertragungsprozess ist abgeschlossen: Der nördliche Teil des ehemaligen Fliegerhorstes Hopsten gehört jetzt dem DBU Naturerbe: Mit der notariellen Beurkundung des Schenkungsvertrages ist der letzte Schritt getan, um die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) als Eigentümerin ins Grundbuch einzutragen. Ursprünglich gehörte die heutige DBU-Naturerbefläche der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Als neue Eigentümerin steht für uns der Naturschutz an erster Stelle“, betonte Marius Keite, Prokurist des DBU-Naturerbes. „Unser Ziel ist es, die Fläche im Nationalen Naturerbe in einem möglichst optimierten Zustand für nachfolgende Generationen zu erhalten.“   

Vielfältige Landschaften mit hohem naturschutzfachlichem Wert

Zentraler Teil der rund 180 Hektar große DBU-Naturerbefläche Hopsten ist das inzwischen entsiegelte ehemalige Rollfeld, das sich heute als weithin offene Fläche präsentiert und Lebensraum der stark gefährdeten Vogelarten Brachvogel und Kiebitz ist. Daran schließen sich magere Mähwiesen an, die in ihrer Ausprägung und Ausdehnung in der intensiv genutzten Landschaft außerhalb der DBU-Naturerbefläche sehr selten oder vielerorts verschwunden sind. Zwischen den ehemaligen Bunkern und Gebäuden des NATO-Flugplatzes findet sich ein kleinteiliges Nebeneinander von Gehölzbeständen, beweideten Flächen und Magerrasen. Neben gefährdeten und seltenen Pflanzenarten, wie Platterbsen-Wicke oder Heide-Nelke, ist das vielfältige Mosaik auch Lebensraum für ganz unterschiedliche Tiergruppen. Aufgrund des Unfallrisikos durch alte Gebäude und bauliche Strukturen sowie zur Vermeidung von Störungen gefährdeter Arten ist das Gelände nicht öffentlich betretbar.

Alte Bunkeranlagen erinnern noch an die ehemalige militärische Nutzung als Nato-Flugplatz.
© Werner Wahmhoff/DBU Naturerbe

Hopsten: Eine von 66 Flächen im DBU Naturerbe

Das DBU Naturerbe verantwortet als Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) den Naturschutz auf 66 überwiegend ehemaligen Militärflächen mit rund 70.000 Hektar in zehn Bundesländern. Der Bund verzichtet seit 2005 auf den Verkauf ausgewählter, wertvoller Naturflächen im Bundeseigentum und hat bislang rund 164.000 Hektar stattdessen dem Naturschutz gewidmet und an Stiftungen, Naturschutzverbände oder Bundesländer übertragen. Zum Nationalen Naturerbe zählen ehemals militärisch genutzte Gebiete, Flächen entlang der früheren innerdeutschen Grenze, Treuhandareale und stillgelegte Braunkohletagebaue. Im DBU Naturerbe sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahrt, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umgewandelt und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufgewertet oder erhalten werden. Zudem möchte die DBU-Stiftungstochter Menschen für die heimische Natur begeistern.

Bundesforst-Mitarbeiterin Marion Schallenberg (r.) und Marius Keite, Prokurist im DBU Naturerbe, haben die Notarverträge zur Übertragung des ehemaligen Fliegerhorstes Hopsten an das DBU Naturerbe unterschrieben.
© DBU Naturerbe

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