Erfurt. Der Übertragungsprozess ist abgeschlossen: Die 80 Hektar große Naturschutzfläche Drosselberg am südlichen Stadtrand von Erfurt gehört jetzt dem DBU Naturerbe. Mit der notariellen Beurkundung des Schenkungsvertrages ist der letzte Schritt getan, um die gemeinnützige Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) als Eigentümerin in das Grundbuch einzutragen. Ursprünglich gehörte die ehemals militärisch genutzte Fläche der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA). „Als neue Eigentümerin steht für uns der Naturschutz an erster Stelle“, betonte Josef Feldmann, Prokurist des DBU-Naturerbes. „Unser Ziel ist es, die Fläche im Nationalen Naturerbe in einem möglichst optimierten Zustand für nachfolgende Generationen zu erhalten.“
Ehemaliges Militärgelände nun Teil des Nationalen Naturerbes
Die DBU-Naturerbefläche Drosselberg diente in der Vergangenheit als militärisches Übungsgelände für die Wehrmacht und anschließend die Nationale Volksarmee. Von 1990 bis 2004 nutzte die Bundeswehr das Areal als Standortübungsplatz. Heute gehört das Areal zu den bundesweit insgesamt 156.000 Hektar, die der Bund als Nationales Naturerbe an verschiedene Akteure – wie das DBU Naturerbe – übertragen hat. Mit seinen artenreichen Laubwäldern, zwei kleinen Offenlandflächen und einer in Nord-Süd-Richtung verlaufenden waldfreien Pipeline-Trasse biete sie vielfältigen Lebensraum, so Feldmann. Nennenswert seien die Elsbeere-Vorkommen, eine in Deutschland seltene Baumart. Der Laubwald mit seinen zahlreichen ökologischen Nischen soll sich auf der Liegenschaft ohne menschliche Eingriffe entwickeln. Eine Offenlandfläche werde jedoch aufgrund ihrer Orchideenvorkommen gepflegt.
Naturerlebnisse ermöglichen und gleichzeitig Natur schützen
Auf ausgewiesenen Wegen lässt sich die Fläche erkunden. „Dieses wertvolle Naturerbe am Südrand des Thüringer Beckens wollen wir bewahren. Gleichzeitig wollen wir den Bürgern Naturerlebnisse ermöglichen“, so Feldmann. Die Maßnahmen für die kommenden zehn Jahre sowie das Besucherlenkungskonzept wird die DBU-Tochter in einem Managementplan, dem Naturerbe-Entwicklungsplan, festlegen und mit den Behörden abstimmen. Ansprechpartner vor Ort bleibt der Bundesforstbetrieb Thüringen-Erzgebirge.