Osnabrück. Gute Resonanz auf die Ausschreibung des mit einer Million Mark dotierten Deutschen Umweltpreises: Rund 80 Vorschläge sind in der Geschäftsstelle der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) eingegangen. Die Stiftung vergibt den höchstdotierten Umweltpreis Europas seit 1993 jährlich. Generalsekretär Fritz Brickwedde: "Vor allem Vorschläge für Preisträger aus mittelständischen Unternehmen haben uns erreicht. Die fördern wir mit unseren Förderprojekten speziell. Auch aus Wissenschaft und Forschung gibt es viele gute Kandidaten." Den Preis wird auch im Jahr 2000 Bundespräsident Johannes Rau überreichen.
Die meisten Vorschläge stammten aus der Umwelttechnik und dem Umweltmanagement. Aber auch Personen und Institutionen aus Umweltforschung und -bildung seien vertreten. Daneben habe es eine Fülle von Anfragen zum Umweltpreis und seinen Modalitäten gegeben. Eingegangen seien auch einige Selbstvorschläge, die nach den Leitlinien jedoch nicht berücksichtigt werden können.
Die sehen vor, dass Institutionen und Verbände ihre Vorschläge einreichen können. Ob die Fraunhofer- oder Max-Planck-Gesellschaft, der Rat von Sachverständigen für Umweltfragen, der Deutsche Naturschutzring oder andere anerkannte Umweltverbände, Arbeitgeberverbände oder Gewerkschaften: Sie alle hatten die Gelegenheit, ihre Favoriten für den Deutschen Umweltpreis 2000 zu benennen. Eine unabhängige Fachjury prüft im Sommer alle eingehenden Vorschläge, bevor das Kuratorium der Stiftung im Herbst entscheidet. Mit der Vergabe des Deutschen Umweltpreises will die unabhängige Stiftung "Einsatz und Leistungen auszeichnen, die entscheidend und in vorbildlicher Weise zum Schutz und zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Umwelt beigetragen haben oder in Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastung beitragen werden", wie es die Leitlinien vorsehen. Die Auszeichnung soll Personen, Unternehmen und Organisationen "anstiften", Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und mit Hilfe geeigneter Strategien schon im Vorfeld zu entschärfen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung. Seit Aufnahme ihrer Fördertätigkeit am 1. März 1991 hat die Umweltstiftung in rund 3.500 Umweltschutzprojekte rund 1,5 Milliarden Mark investiert.
Erstmals wurde der Deutsche Umweltpreises 1993 in Berlin an die Firma Foron (Sachsen) für die Entwicklung des ersten fluorchlorkohlenwasserstoff- und fluorkohlenwasserstofffreien (FCKW und FKW) Kühlschranks vergeben. Zweiter Preisträger 1993 war der Münchner Ökologieprofessor Dr. Wolfgang Haber . Er wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet. 1994 wurden das ökologische Musterdorf Wulkow in Brandenburg, die Umweltinitiativen der ostwestfälischen Wirtschaft sowie die Ozonforscher Professor Dr. Paul J. Crutzen (Mainz) - 1995 Nobelpreisträger Chemie - und Dr. Frank Arnold (Heidelberg) in der Dresdner Semperoper geehrt.
1995 war der Preis in München an die Pioniere des Umweltmanagements, die Unternehmer Klaus Günther (Lengerich) und Dr. Georg Winter (Hamburg), verliehen worden, 1996 in Hamburg an den polnischen Politiker und Ökologen Professor Dr. Maciej Nowicki sowie die Firma Wilkhahn Wilkening & Hahne aus Bad Münder. 1997 wurden in Bonn für ihr Engagement mit dem Preis bedacht die Firma Integral Energietechnik (Flensburg), der Unternehmer Dr. Michael Otto (Hamburg) und der Wissenschaftler Professor Dr. Bernhard Ulrich (Waake bei Göttingen). 1998 Jahr waren es die Arbeitsgruppe Klimaforschung am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg und der Unternehmer Georg Salvamoser (Freiburg), die in Frankfurt/Main geehrt wurden. Im vergangenen Jahr wurden der Bionik-Professor Dr. Wilhelm Barthlott (Bonn) und der Wattenscheider Textil-Unternehmer Klaus Steilmann geehrt.
Weitere Auskünfte zum Umweltpreis: Deutsche Bundesstiftung Umwelt, 49090 Osnabrück, An der Bornau 2, Telefon 0541/9633-521, Fax 0541/9633-198