Osnabrück. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (Osnabrück) schickt sich an, für die Vergabe des mit einer Million Mark höchstdotierten Umweltpreises Europas mögliche Kandidaten ausfindig zu machen. Zur Zeit läuft das Auswahlverfahren, bei dem Vertreter gesellschaftlich relevanter Institutionen und Verbände ihre Vorschläge einreichen können. Ob die Fraunhofer- oder Max-Planck-Gesellschaft, der Rat der Sachverständigen für Umweltfragen, der Deutsche Naturschutzring oder andere anerkannte Naturschutzverbände, Arbeitgeberverbände oder Gewerkschaften - sie alle haben noch bis zum 22. Februar 1996 Gelegenheit, ihre Favoriten für den Deutschen Umweltpreis 1996 zu nominieren. Eine unabhängige Fachjury wird alle eingehenden Vorschläge prüfen, bevor das Kuratorium der Stiftung entscheiden und der Preis im Herbst 1996 verliehen wird.
Umweltpreis soll "anstiften", Umweltprobleme rechtzeitig zu bekämpfen
Mit der Vergabe des Deutschen Umweltpreises will die unabhängige Stiftung, die seit Aufnahme ihrer Fördertätigkeit am 1. März 1991 in rund 1.800 innovative Umweltschutzprojekte rund 860 Millionen Mark investiert hat, "Einsatz und Leistungen auszeichnen, die entscheidend und in vorbildlicher Weise zum Schutz und zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit der Umwelt beigetragen haben oder in Zukunft zu einer deutlichen Umweltentlastung beitragen werden", wie es die entsprechenden Leitlinien vorsehen. Die Auszeichnung soll andere Personen, Unternehmen und Organisationen "anstiften", Umweltprobleme rechtzeitig zu erkennen und mit Hilfe geeigneter Strategien schon im Vorfeld zu entschärfen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stiftung.
Umweltpreisträger - Pioniere auf ihrem Gebiet
Bei der ersten Vergabe des Deutschen Umweltpreises 1993 wurde die im sächsischen Scharfenstein angesiedelte Firma Foron für die Entwicklung des ersten fluorchlorkohlenwasserstoff- und fluorkohlenwasserstofffreien Kühlschrankes ausgezeichnet. Zweiter Preisträger 1993 war der Münchner Ökologieprofessor Dr. Wolfgang Haber, der für sein Lebenswerk ausgezeichnet wurde. 1994 wurden das ökologische Musterdorf Wulkow in Brandenburg, die Umweltinitiativen der ostwestfälischen Wirtschaft sowie die Ozonforscher Professor Dr. Paul J. Crutzen - 1995 mit dem Nobelpreis für Chemie ausgezeichnet - und Dr. Frank Arnold in der Dresdner Semperoper geehrt. 1995 ging der Preis in München an die Umweltpioniere der Wirtschaft, Klaus Günther (Lengerich) und Dr. Georg Winter (Hamburg).