DBU wird „mauerseglerfreundlich“

Renovierung führt häufig zur Wohnungsnot für Tiere – Stiftung hilft mit speziellem Nistkasten
Osnabrück. Der Mauersegler kann bis zu drei Jahre durchgehend fliegen. Er trinkt und schläft sogar im Flug. Nur für eine wichtige Sache landet der Vogel, der häufig mit eine Schwalbe verwechselt wird: fürs Brüten und Aufziehen der Küken. Seine bevorzugten Nistplätze sind Löcher in Wänden oder Dachböden. Mit jeder Renovierung geht dem Mauersegler so also ein Nistplatz verloren. „Aber natürlich muss niemand dem Vogel zu Liebe auf die Sanierung verzichten. Schließlich spart man damit Heizkosten und schont die Umwelt,“ erklärt Franz-Georg Elpers, Pressesprecher der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Deshalb hat die DBU jetzt am Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) einen Nistkasten für den Vogel angebracht - schräg über dem Haupteingang.

Anziehend: Lockrufe von der CD

„Mauersegler sind traditionell, sie brüten normalerweise jedes Jahr an derselben Stelle. Deshalb ist es für den Vogel besonders schwer, wenn er im Mai aus dem Süden Afrikas zurück kommt und die Brutnische verputzt wurde,“ so Biologe Uwe Fuellhaas vom ZUK. In vielen Städten bekämen die schnellen Segler deshalb Probleme und pflanzten sich viel seltener fort. Am ZUK könne der Mauersegler jetzt in einem speziellen Nistkasten seine Jungen aufziehen. Mit Lockrufen von einer CD werde versucht, junge, in der Brutplatzwahl noch unentschlossene, Mauersegler anzulocken.

Rekordverdächtig: Vielflieger Mauersegler

Der Mauersegler könne mit einigen Superlativen aufwarten, so Fuellhaas. Er lege jedes Jahr rund 200.000 Kilometer zurück und könne dabei bis zu 200 Stundenkilometer schnell werden. Nach der beschützten Zeit im Nest machten es die Jungvögel ihren Eltern schnell nach: schon die ersten Flüge dauerten häufig tage- oder wochenlang. Für den Menschen haben diese geselligen Sommerboten als „Mitbewohner“ außerdem einen Vorteil: Die Fassaden würden nicht beschmutzt, denn im Gegensatz zu anderen Vögeln machten sie kaum Dreck.


Ansprechpartner für Fragen zum Projekt: Dr. Uwe Fuellhaas, Zentrum für Umweltkommunikation der DBU, Telefon 0541|9633-930, Telefax 0541|9633-990
Acht "Reihenhaus-Wohnungen" für Mauersegler: DBU-Biologe Uwe Fuellhaas hat den Nistkasten eigenhändig unter dem ZUK-Dach angebracht.
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