DBU-Wette endet – Eis taut wenig im gedämmten Haus
Gewinner ermittelt – Wettpaten bei Öffnung des Mini-Hauses vor Ort
Osnabrück. 35 Prozent Eis sind im gedämmten Häuschen am Parkplatz der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) übrig geblieben. Zum Auftakt der neuen Kampagne „Haus sanieren – profitieren“ hatten Lehrlinge der Osnabrücker Bauinnung während der Energiemesse im März knapp einen Kubikmeter des kühlen Nasses in einem nach Passivhausstandard gedämmten Haus verschlossen. Zwei Monate trotzte es der Sonne. In dieser Zeit lief die Eisblockwette mit den Wettpaten Burkhard Jasper und Manfred Hülsmann. Osnabrücks Bürgermeister und der Vorstandsvorsitzende der Stadtwerke kamen am Dienstag noch einmal zur Stiftung, als die Handwerker die Hütte wieder öffneten. Knapp 300 Teilnehmer nahmen am Gewinnspiel teil. Richtig geschätzt haben Katherina Witte-Elixmann, Angela Evers (beide Hagen), Marita Wittenbrock, Jan Rathjin (beide Osnabrück), Erwin Frank (Lotte) und Tom Künne (Glandorf). Sie gewinnen Quartalsumweltabos für den öffentlichen Nahverkehr und Zooeintrittskarten.Einen Radlader, einen dicker Bohrer und eine große Tonne brachte das Team um Oberinnungsmeister Christian Staub zum Wettende mit. „Unsere Lehrlinge haben im Rahmen ihrer außerbetrieblichen Ausbildung bestimmt 150 Stunden Engagement in die Vorbereitung gesteckt.“ Knapp 30 Zentimeter Mineralwolle und eine luftdichte Folie schützten das Eis im Inneren vorm Schmelzen. Zwei Stunden brauchten die Handwerker, um das Ergebnis zu ermitteln: Mit Hilfe des Radladers zogen sie die Wanne mit dem Eis aus dem Mini-Haus, bohrten ein Loch in das Gefäß und ließen das geschmolzene Wasser ab. 884 Liter waren anfangs gefroren. 580 Liter fingen die Handwerker in einer großen Tonne auf.
„Mit der Eisblockwette wollen wir zum Kampagnenstart von ‚Haus sanieren – profitieren’ deutlich machen, wie wichtig es ist, seine Immobilie gut zu isolieren“, betonte DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. Eine wirksame Dämmung gerade auch in älteren Häusern verringere den Energieverbrauch und deren Kosten. „Das schont die Umwelt und den Geldbeutel“, so Brickwedde. Wie sinnvoll es ist, seine eigenen vier Wände energetisch zu sanieren, zeigt eine Studie des Wirtschaftsministeriums: Darin wird deutlich, dass private Haushalte in Deutschland noch mehr Energie verbrauchen als die Industrie. „Es wird höchste Zeit, dass sich das ändert“, meinte Brickwedde. Mit Hilfe des Handwerks will die DBU deshalb in den kommenden fünf Jahren möglichst viele Ein- und Zweifamilienhausbesitzer davon überzeugen, ihre Immobilien energetisch zu sanieren. Mit fünf Millionen Euro fördert die Stiftung die Kampagne, in der extra geschulte Handwerker kostenlose und unverbindliche Energie-Checks für Hausbesitzer anbieten.Dass der Stadt Osnabrück das Klima am Herzen liegt – das unterstrich auch Jasper während der Aktion. „Wir freuen uns sehr, dass wir als Pilotregion der neuen DBU-Kampagne wieder Vorreiter in Sachen Umwelt sein können“, meinte Bürgermeister Jasper. Auch für den Vorstandsvorsitzenden der Stadtwerke ist das Thema wichtig: „Mit unserem Ökostrom-Programm fördern wir den Ausbau regenerativer Energie“, betonte Hülsmann. „Die Kunden zahlen zwei Cent pro Kilowattstunde als freiwilligen Aufschlag auf den normalen Stromtarif. Die Stadtwerke verdoppeln sämtliche Einzahlungen und investieren das Geld dann in neue ressourcenschonende Anlagen“, erläuterte er. Zudem würden sie den Kunden helfen, Energie zu sparen, indem sie im Rahmen ihres Förderprogramms Gebäude-Energie-Check auch umfangreichere Beratungen mit 100 Euro bezuschussen. „Ein kostenloser erster Energie-Check von der DBU, eine bezuschusste ausführlichere Beratung von den Stadtwerken – da lohnt es sich doch, sich einen Überblick über den Zustand seines Hauses zu verschaffen“, meinte Brickwedde. Für die sechs Gewinner hat sich die Teilnahme an der Wette jedenfalls gelohnt. Die Preise werden unter ihnen verlost und die Sieger vom DBU-Projektteam informiert.