Hintersee. Die DBU Naturerbe, eine Tochter-GmbH der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), unterstützt den geplanten Ausbau des Oder-Neiße-Radweges zwischen Riether Stiege und Warsin sowie des Wasserwanderrastplatzes in Rieth. In der zweiten Beiratsitzung vor Ort erläuterte sie auch Naturschutzmaßnahmen wie Waldumbau, Jagd und Wiedervernässung auf ihren Flächen in der Ueckermünder Heide.
Die gemeinnützige DBU Naturerbe, die noch im Jahr 2010 neue Eigentümerin des Nationalen Naturerbes in der Ueckermünder Heide wird, möchte durch die Unterstützung einer sanften, naturnahen touristischen Entwicklung den Freizeit- und Erholungswert der intakten Natur insbesondere für die ortsansässige Bevölkerung erhöhen.
Dies betonte Otto Denstorf, zuständig für das Wald- und Wildmanagement, auf der zweiten Sitzung des im Jahr 2009 gegründeten Beirats, der als Bindeglied zwischen den regionalen Interessenvertretern und der DBU Naturerbe GmbH dient. „Wir möchten die Menschen für Natur begeistern und unterstützen den geplanten Ausbau des Oder-Neiße-Radweges zwischen Riether Stiege und Warsin“, erläutert Denstorf. Entsprechend sei ein Waldgrundstück des DBU Naturerbes für einen Zugang zum Wasserwanderrastplatz in Rieth zur Verfügung gestellt worden.
„Ich freue mich, dass das Naturerbe in der Ueckermünder Heide für unsere Bevölkerung auch unter der Regie der DBU zu Erholungszwecken zugänglich sein wird“, sagte die Bürgermeisterin von Altwarp, Renate-Angelika Jennricke.
Laut Denstorf können Einwohner und Besucher weiterhin die Schönheit der Ueckermünder Heide erleben, während zugleich sensible Naturbereiche vor Störungen bewahrt würden.
Zu den Naturschutzzielen der DBU gehöre die schrittweise Nutzungsaufgabe und anschließende natürliche Entwicklung der Wälder in einem Gebiet von rund 6.500 Hektar. Zunächst müssten die vorherrschenden, artenarmen Nadelholzforste in naturnahe Wälder überführt werden, ein Prozess der mehrere Jahrzehnte dauern könne. „Im Rahmen dieses Waldumbaus wird der örtlichen Bevölkerung auch in Zukunft Brennholz zur Verfügung gestellt“, erklärte Rainer Entrup, Bereichsleiter des Bundesforstbetriebes Vorpommern-Strelitz. „Die ansässigen Bundesförster sind im Auftrag der DBU demnach weiterhin Ansprechpartner für die Brennholznachfrage vor Ort“, ergänzte Entrup.
Ein wichtiges Thema im Zusammenhang mit den Naturschutzzielen im Wald ist die Jagd. „Zur Förderung der natürlichen Verjüngung heimischer Laubbaumarten wird Schalenwild, wie Hirsche, Rehe und Wildschweine, auch zukünftig bejagt“, betonte Denstorf. Das den örtlichen Bedingungen angepasste Jagdkonzept sehe vor, Störeffekte durch Intervalljagden mit Gruppenansitz und revierübergreifende Gemeinschaftsjagden zu minimieren.
„Wir begrüßen es, dass die DBU weiterhin die engagierte und ökologisch ausgerichtete, lokale Jägerschaft über Jagderlaubnisscheine an ihrem Wildmanagement auf der Naturerbefläche beteiligt“, kommentierte der Kreisjägermeister des Landkreises Uecker-Randow, Wolf-Dieter Schulz, das vorgestellte Konzept.
Für die ortsansässige Bevölkerung sei ein weiteres Naturschutzziel, die Wiederherstellung von Feuchtgebieten, von besonderem Interesse. So sei im „Martenschen Bruch“ innerhalb von acht Jahren eine Anstauung des Grundwasserspiegels um etwa 50 Zentimeter geplant, um die ökologischen Bedürfnisse gefährdeter Tier- und Pflanzenarten wie der Bekassine zu erfüllen. „Durch die Einrichtung von 15 Messstellen und die beständige Überwachung des Grundwasserspiegels wird eine Beeinträchtig von Anliegern ausgeschlossen“, erklärte Holger Illian, Mitarbeiter der für die Maßnahme zuständigen WINGAS GmbH, dem Beirat. Künftig werde WINGAS dem Beirat jährlich über die aktuelle Entwicklung berichten.
Ansprechpartner für Fragen zum DBU Naturerbe Ueckermünder Heide:
Dr. Otto Denstorf, DBU Naturerbe GmbH
Rainer Entrup, Bundesforst, Telefon: 039776/2060