Fürth. Schon im Frühjahr wird der Hainberg-Weiher wieder als solcher zu erkennen sein. Das gemeinnützige Tochterunternehmen der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), das DBU Naturerbe, beendet in Zusammenarbeit mit dem Bundesforstbetrieb Reußenberg und dem Landratsamt Fürth die umfassende Renaturierung des Gewässers auf der DBU-Naturerbefläche Hainberg. Zu- und Ablauf des Weihers werden optimiert und naturnah gestaltet sowie Bauwerkreste entfernt. Der Abschluss der Maßnahmen verzögerte sich, da in den abgetragenen Teichsedimenten Schwermetalle nachgewiesen und aufwendig entsorgt wurden. „Besonders für Amphibien bietet der Hainberg-Weiher einen wichtigen Lebensraum, der nach seiner Sanierung in der naturschutzfachlichen Qualität noch gesteigert wird“, betont Prof. Dr. Werner Wahmhoff, Fachlicher Leiter des DBU Naturerbes. Spätestens im April wird der Asbach wieder das Stillgewässer mit Wasser speisen und zu neuem Leben erwecken.
Letzte Maßnahmen einer umfassenden Renaturierung
Bereits im Winter 2016 wurde das Wasser aus dem Weiher gelassen. Die starke Verschlammung und der dadurch bedingte Nährstoffreichtum führte, insbesondere in den trockenen Sommermonaten, zur Algenblüte. Der Hainberg-Weiher drohte immer wieder aufgrund von Sauerstoffmangel zu kippen. Um diesen Prozess zu verhindern und das Wasservolumen zu erhöhen, wurde zunächst das Wasser aus dem Teich gelassen und nach einer längeren Abtrocknungsphase der Schlamm entfernt. Aufgrund nachgewiesener Schwermetalle verzögerte sich jedoch der Abtransport. Nun führt das Landschaftsarchitekturbüro FETSCH aus Amberg die letzten Maßnahmen fort, die das ökologische Gleichgewicht des Weihers wiederherstellen. Der Zulauf wird als festes Bauwerk neu errichtet und bietet zukünftig die Möglichkeit, Wasserstände und –mengen zu kontrollieren. Über einen neuangelegten Wall aus Natursteinen wird das Wasser an einer anderen Stelle wieder aus dem Weiher geleitet. Mit diesen Maßnahmen wird sichergestellt, dass eine ausreichende Menge Frischwasser und damit Sauerstoff in und durch das Gewässer fließen kann.
Bauwerkreste stellen häufig Gefahrenzonen dar
Außerdem werden umherliegende Betonrohre, Eisenfundamente sowie künstliche Uferverbauungen entfernt oder zurückgebaut. „Der Rückbau der Überbleibsel aus der militärischen Vornutzung ist nicht nur gut für die Natur, sondern auch wichtig für den Menschen, denn sie stellen häufig Gefahrenquellen dar“, erklärt Christian Hahn, Funktionsbereich Naturschutz vom Bundesforstbetrieb Reußenberg.
Sanierung schafft neuen Lebensraum für Amphibien
Der Weiher biete als Kleingewässer einer Vielzahl hochspezialisierten Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum. „Daher liegt uns viel daran, dieses wertvolle Gewässer zu optimieren. Nach der Wiedervernässung hoffen wir auf eine schnelle und erfolgreiche Rückkehr von Libellen und Fröschen und alles, was zu einem intakten Weiher dazugehört“, erklärt Dr. Uwe Fuellhaas, Experte für Gewässer- und Feuchtgebietslebensräume im DBU-Naturerbe. Voraussichtlich ab März soll der Weiher wieder vom Asbach gespeist werden. Damit sind die relevanten Baumaßnahmen mit insgesamt rund 450.000 Euro vor Beginn der Brut- und Setzzeiten abgeschlossen.
DBU-Tochter auf rund 70.000 Hektar in zehn Bundesländern aktiv
Die Stiftungstochter ist im Rahmen des Nationalen Naturerbes verantwortlich für bundesweit 71 Flächen mit 70.000 Hektar in zehn Bundesländern. Die größtenteils ehemaligen Militärflächen sollen offene Lebensräume mit seltenen Tier- und Pflanzenarten durch Pflege bewahren, Wälder möglichst ohne menschlichen Eingriff ihrer natürlichen Entwicklung überlassen, artenarme Forste zu naturnahen Wäldern umwandeln und Feuchtgebiete sowie Gewässer ökologisch aufwerten oder erhalten.
Ansprechpartner für Fragen zur Fläche: Christian Stoewer, Tel. 09732|78313-27