Osnabrück. „Die Schau faszinierender Landschaftsfotografien zeigt eine Auswahl unterschiedlicher Werkphasen – von großformatigen Landschaftsdarstellungen bis hin zu ‚frugalen Entgleisungen‘.“ – Mit diesen Worten eröffnete heute Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde, Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Fotografie-Ausstellung „landscape – escape“ von Manfred Arntz vor rund 120 Gästen im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK) der DBU in Osnabrück. Er freue sich, dass die DBU „mit einer Auswahl aus dem reichhaltigen und vielfältigen Schaffen Arntz‘ zur Vorstellung des Künstlers in Osnabrück beitragen kann.“ Die Ausstellung ist ab Montag, 8. Oktober, bis Freitag, 30. November, im ZUK der DBU zu sehen (An der Bornau 2, 49090 Osnabrück; Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr). Der Eintritt ist frei.
"Eingriffe der Menschen in Natur werden offensichtlich"
Der heutige Blick der Astronauten auf den Blauen Planeten Erde fasziniere immer wieder aufs Neue, erklärte Brickwedde in seinem Grußwort: „entrückt und magisch wie in der Wahrnehmung eines Kindes“. Auch Arntz hätten diese Bilder geprägt. Die ausgestellten Werke zeigten vorwiegend intensiv blaue und grüne Töne: Es lasse sich eine Tiefe erahnen, die das Wirken der Natur in diesen Fotografien erlebbar mache. „Bei näherem Hinschauen werden aber auch die Eingriffe der Menschen in die Natur offensichtlich – nicht plakativ, sondern eher subtil“, sagte Brickwedde weiter.
Karow: Arntz sei "ein Traditionalist"
In seiner Laudatio wies Willi Karow, der Arntz‘ Werk ein Leben lang begleitet habe, darauf hin, dass in den Fotografien seines Freundes ersichtlich sei: „Er fotografiert nicht ‚1:1‘, sondern wenn er Landschaften fotografisch festhält, dann mit einem künstlerischen Blick – mit einem anderen Blick.“ Arntz sei in gewisser Weise ein Traditionalist, er reihe sich ein in eine Anzahl von Vorbildern. Dies zeigten auch die vier Buchvitrinen, die nicht zufällig zusammen mit den Fotografien ausgestellt seien, sondern bewusste Anklänge lieferten. Sie enthielten Buchbände zu den Themen „Gärten/ Wiesen“, „Landschaften/ Landschaftsgestaltung“, „Japanische Kunst“ und „Nahaufnahmen/ Früchte“.
Arntz: "Authentizität und das Vertrauen auf den Zufall ist mir wichtig"
Die Ausstellung umfasse insgesamt 30 zum Teil großformatige Werke. Vor Ausstellungsbeginn hatte Arntz darauf hingewiesen, dass die Ausstellung „landscape – escape“ bis auf ein Bild zwar digitalisierte und am Computer bearbeitete, aber analoge Bilder zeige, auf hundertprozentige Baumwolle gedruckt – nachträglich sei nichts hinzugefügt: „Ich arbeite mit einer ‚atmenden Kamera‘, Authentizität und das Vertrauen auf den Zufall ist mir wichtig.“ Die Möwe des Titelbildes „Das Paar von einer Möwe bedroht“ sei zum Beispiel tatsächlich während der Aufnahme durch den Bildausschnitt geflogen. Mit den Worten des spanischen Maler Salvador Dalís (1904-1989) gesprochen, verstehe er seine Arbeit als „Fotografie, die die feinste und unkontrollierbarste Poesie einfängt“.
Gerrish begleitete Vernissage mit "Ländlich-menschliche Sonate"
Musikalisch begleitet wurde die Ausstellungseröffnung vom Pianisten John Gerrish. Seine eigens für diese Vernissage komponierte „Ländlich-menschliche Sonate“ sei zu verstehen als eine „klangliche Reaktion auf die Bilderwelt Arntz‘“, so Gerrish.
Seit 2000 als freier Künstler im Osnabrücker Land tätig
Arntz, 1945 in Kleve geboren, ist ehemaliger Studienrat am Osnabrücker Graf-Stauffenberg-Gymnasium und seit dem Jahr 2000 als freier Künstler im Landkreis Osnabrück tätig.
Ausstellung "landscape – escape" bis 30. November im ZUK der DBU
Die Ausstellung „landscape – escape“ ist ab Montag, 8. Oktober, bis Freitag, 30. November im ZUK der DBU zu sehen (Öffnungszeiten: montags bis donnerstags von 9 bis 17 Uhr und freitags von 9 bis 13 Uhr). Der Eintritt ist frei. Gruppen mit mehr als zehn Personen sollten ihren Besuch im ZUK der DBU unter n.frommeyer@dbu.de oder 0541/9633915 anmelden.