DBU fördert Neschwitzer Vogelschutzpavillon – „Modellcharakter für naturkundliche Museen“
Neschwitz. Wie ein Vogel durch die Lüfte zu schweben, muss wunderbar sein. Dass das Ganze auch tückische Seiten hat, kann man bald im Herrenpavillon des Schlosses Neschwitz bei Bautzen hautnah erleben. Auf einem überdimensionalen Vogel und vor einer Leinwand sitzend, begegnet man gefährlichen Stromleitungen und Windkraftanlagen. Die Installation ist Teil des neuen „Neschwitzer Vogelschutzpavillons“, den die Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz mit 123.000 Euro Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) einrichten wird. Dort sollen, in Kooperation mit der Naturschutzstation Neschwitz, Themen der Vogel-Forschung und des Schutzes der Öffentlichkeit näher gebracht werden.
Vögel als Teil des Ökosystems
In vier verschiedenen Räumen könne sich dann der Besucher dem Thema auf verschiedene Weise nähern, so Dr. Joachim Ulbricht von der Vogelschutzwarte. Im ersten Raum werde er in eine nachgebildete Heide- und Teichlandschaft eintauchen. „Er kann dabei Vögel, aber auch andere Tiere als Teil des Ökosystems kennen lernen.“ Das geschehe außer durch erläuternde Texte auch durch interaktive Lernspiele und „Sinnesstationen“ zum Anfassen.
Achtung, Stromleitung! - Fliegen wie ein Vogel
Danach könne der Besucher im „Vogelschutzkabinett“ an verschiedenen Lernstationen mehr über die Gefährdung und den Schutz der Vögel lernen. Höhepunkt werde hier die überdimensionale Vogelnachbildung vor einer Leinwandinstallation sein, die den Besuchern eine Vogel-Flug-Simulation ermöglichen soll. „Da merkt man dann schon, wie gefährlich plötzlich Stromleitungen oder Windräder werden können,“ erklärt Ulbricht.
Heimische Vögel selbst schützen
Wer sich selbst als Vogelkundler versuchen will, könne das im „Forscherlabor“ tun. Eine Karte soll die Vogelschutzgebiete und –bestände in der Region zeigen. In einem „Beobachtungsbuch“ könnten die Besucher dann eintragen, welche Vögel sie selbst in der Gegend um Neschwitz gesehen und gehört haben. „Damit wollen wir die Aufmerksamkeit für heimische Vögel wecken,“ so Ulbricht. Im letzten Raum, der wechselnde Ausstellungsthemen bieten werde, könne sich der Gast dann unter anderem auch darüber informieren, was er selbst zum Vogelschutz beitragen kann.
Modell für andere Naturkundemuseen
Den „Neschwitzer Vogelschutzpavillon“ sei ein „Projekt mit Modellcharakter“, meint DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. E. h. Fritz Brickwedde. „Er schließt nicht nur eine Lücke im Museumsangebot der Region. Er hat auch ein Konzept, das so oder so ähnlich für viele kleinere und mittlere Naturkundemuseen geeignet ist.“
Ansprechpartner für Fragen zum Projekt (AZ 25258): Dr. Joachim Ulbricht, Sächsische Vogelschutzwarte Neschwitz e.V., Park 2, 02699 Neschwitz, Telefon: 035933 / 31 11 5, Telefax: 035933 / 32 76 3