Gardelegen. Die Trockenheit der vergangenen Sommer, Stürme und Schädlingsbefall machen sich im Wald der gemeinnützigen Tochtergesellschaft der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), dem DBU Naturerbe, bemerkbar: Auf dem ehemaligen Fliegerhorst Gardelegen gefährden absterbende Bäume die Verkehrssicherheit entlang der Spazierwege. Am Montag, 9. Januar, starten daher Forstarbeiten im Nordwesten der DBU-Naturerbefläche Kellerberge, die kurzzeitig zu Wegesperrungen führen können. Das Ziel: Verkehrssicherheit gewährleisten und Naturschutz berücksichtigen.
Forstarbeiten zur Verkehrssicherung
Im Auftrag des DBU Naturerbes entnimmt der Bundesforstbetrieb Nördliches Sachsen-Anhalt in der kommenden Woche vor allem abgestorbene Eichen. „Wir fällen und entnehmen die Bäume, die eine Gefährdung darstellen. Da die Fläche dem Naturschutz gewidmet ist, verbleiben die restlichen abgestorbenen Gehölze sowie das bei den Arbeiten anfallende Holz als Totholz im Wald, beispielsweise als Lebensraum für Insekten wie den seltenen Hirschkäfer“, erklärt Bundesforst-Revierleiter Detlev Riesner. Durch die trockenen Sommer 2018 und 2019 und den damit verbundenen Trockenstress für die Bäume entstanden an etlichen Eichen extreme Schäden. „Leider sind auch viele Exemplare mit über 90 Jahren betroffen“, berichtet Riesner. Da aber neben dem ökologischen Schaden nun auch eine mögliche Gefährdung für den Besucherverkehr durch umkippende Alteichen entstanden ist, sollen diese Bäume in Absprache mit der unteren Naturschutzbehörde des Altmarkkreises teilweise gekappt oder gefällt werden. „Gemeinsam mit unserem Trainee und speziell ausgebildeten Baumkontrolleur, Fabian Maerkel, haben wir an einer möglichst naturverträglichen Lösung gearbeitet“, so Riesner. Den Förster freut es, dass sich in den ausgetrockneten Eichen eine Vielzahl an Spechthöhlen und anderen Lebensräumen etabliert haben: „Um sie zu schützen, werden wir mit über 40 sorgfältig geplanten Einzelmaßnahmen alle Bruthöhlen und sonstige wichtige Strukturen erhalten und gleichzeitig verhindern, dass Besucher der Gefahr umstürzender Bäume ausgesetzt sind.“ Die Arbeiten finden gezielt außerhalb der Brut- und Setzzeit statt und werden innerhalb einer Woche abgeschlossen sein.