Entwicklung eines biologischen Vergrämungsmittels (Repellent) gegen Blattflöhe (Psylliden)

Projekt aus der Förderinitiative zur Vermeidung und Verminderung von Pestiziden in der Umwelt

Phytoplasmosen stellen in Obstbaumanlagen gefährliche Krankheiten dar, die hauptsächlich durch Blattflöhe übertragen werden. In den letzten Jahren breiten sich diese Krankheiten immer weiter aus. Sie mindern die Qualität des Obsts oder lassen Obstbäume komplett absterben. Die Blattflöhe können durch Insektizide bekämpft werden, dabei handelt es sich aber um eine stark umweltbelastende Maßnahme.

Im ökologischen Birnenanbau wird teilweise Kaolin verwendet, ein weißes Gesteinspulver, das jedoch nicht regenfest ist und einen weißen Film auf den Bäumen hinterlässt. Die Tonmineralien machen es den Insekten äußerst schwer, sich auf den Blättern zu halten, da ihre Füßchen (Tarsen) abrutschen. Zudem ist bekannt, dass einige Blattfloharten an Nadelhölzern (Koniferen) überwintern. Im Frühjahr wirkt dagegen der Koniferenduftstoff abweisend (repellent) auf die Insekten.

Die RLP AgroScience GmbH entwickelt deshalb in einem von der DBU geförderten Projekt in Kooperation mit der Stephan Schmidt KG einen aufsprühbaren, stammfarbenen Film, der auf Tonmaterialien basiert und regenfest ist. Im Entwicklungsprozess werden unterschiedliche Zusammensetzungen von Sprühlösungen aus verschiedenen mineralischen Rohstoffen ausgewählt. Außerdem soll der Film mit einem Koniferenduftstoff versetzt werden, um die repellente Wirkung zu verstärken. Zusätzlich werden Untersuchungen vorgenommen, um sicherzustellen, dass kein negativer Effekt auf die Pflanzen oder die Umwelt entsteht, die Lösung aber dennoch biologisch wirksam bleibt. Durch die Sprühlösung soll die Übertragung von Phytoplasmosen durch das Fernhalten von Blattläusen deutlich verringert und somit der Einsatz von Insektiziden vermieden werden. Am Ende soll ein einsatzbereiter Sprühfilm stehen, der in ein Zulassungsverfahren überführt werden kann.

Projektdurchführung:
RLP AgroScience GmbH
67435 Neustadt
DBU-AZ: 35316/01
Förderzeitraum: Dezember 2020 – Juni 2024