Nützlinge statt Insektizide: Entwicklung einer Nützlingsrollwiese für den Anbau von Gemüse

Projekt aus der Förderinitiative zur Vermeidung und Verminderung von Pestiziden in der Umwelt

Der Einsatz von Nützlingen zur Bekämpfung von Schaderregern ist beim Anbau von Gemüse im Gewächshaus weit verbreitet. Dadurch kommen deutlich weniger chemisch-synthetische Insektizide zur Anwendung. Diese Methode ist im Freiland mit unkontrollierbaren Bedingungen jedoch schwierig umzusetzen.

Um die Methode aber auch Freiland zur Anwendung zu bringen, entwickelt die Staatsschule für Gartenbau Stuttgart-Hohenheim in Kooperation mit der Hermann Welzel Gartenbau GbR ein Nützlingssystem, basierend auf einer schnell ausbringbaren Nützlingsrollwiese für Salatkulturen und Kohlrabipflanzen. Das Ziel des Projekts ist es, die Auswirkungen der Schädlinge auf die Gemüsekulturen im Freiland bereits in einem frühen Stadium durch Ausbringen von Nützlingen zu minimieren und somit den Einsatz von Insektiziden deutlich zu reduzieren.

Die Nützlingsrollwiese entsteht nach dem Vorbild eines Rollrasens, der schnell und flexibel ausgebracht werden kann. Dabei werden im Projekt passende Nützlinge für die wichtigsten Schädlinge im Salat identifiziert und daraufhin passende Nahrungspflanzen für die Nützlinge zusammengestellt. Zudem wird untersucht, wann der optimale Zeitpunkt für die Ausbringung der Rollwiese ist, ebenso wie das optimale Entwicklungsstadium der Nützlinge, welche auf der Rollwiese schon vorab etabliert werden. Im Projekt wird dann ein Verfahren zur Aussaat, Anzucht, Verpackung, Transport und Ausbringung der Nützlingsrollwiese entwickelt.

Projektdurchführung:
Staatsschule für Gartenbau Stuttgart-Hohenheim
70599 Stuttgart

DBU-AZ: 35949/01

Förderzeitraum: Januar 2021 – Juni 2024