Pestizide werden in Schutzgebieten nur in EinzelfĂ€llen eingesetzt. Trotzdem ist die Pestizidkonzentration in GewĂ€ssern dort aufgrund des indirekten Eintrags durch umliegende landwirtschaftlich genutzte FlĂ€chen teilweise fast genauso hoch wie auĂerhalb von Schutzgebieten. FĂŒr den Schutz der BiodiversitĂ€t ist das ein Problem.
Die Wissenschaftler*innen der iES Landau trugen Daten aus behördlichen und wissenschaftlichen Messungen nach wirkstoff- und kulturspezifischen Pestizidanwendungen zusammen und analysierten sie. Der Fokus lag auf der Belastung von Grund- und OberflĂ€chengewĂ€ssern in Schutzgebieten, da diesbezĂŒglich viele Daten verfĂŒgbar sind.
Ergebnisse:
Pestizide gelangen durch Verdriften in der AtmosphĂ€re und durch den Transport ĂŒber FlieĂgewĂ€sser in Schutzgebiete. Ausschlaggebend fĂŒr die Folgen auf die BiodiversitĂ€t sind die Wirkstoffe und die ToxizitĂ€t der Pestizide. Die Eintragungswege konnten im Rahmen des Projektes allerdings nicht quantitativ erfasst und bewertet werden.
Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass MaĂnahmen notwendig sind, um das Vorkommen von Pestiziden in GewĂ€ssern zu reduzieren. Als eine konkrete MaĂnahme schlagen die Wissenschaftler*innen vor, um die Schutzgebiete Pufferzonen ohne Pestizideinsatz einzurichten, die beispielsweise fĂŒr den ökologischen Landbau genutzt werden könnten.
Des Weiteren weisen die Autor*innen darauf hin, dass sich die EintrĂ€ge von Pestiziden in FlieĂgewĂ€ssern bei angrenzender landwirtschaftlicher Nutzung nicht vermeiden lassen. Daher kommt der KapazitĂ€t aquatischer LebensrĂ€ume zum Abbau von Pestiziden und Umweltchemikalien eine wesentliche Rolle zu. Ein ganz entscheidender Faktor spielt dabei die aquatische Vegetation, die zum Teil EintrĂ€ge fernhalten, aber auch eine Reinigungsfunktion haben können.
ProjektdurchfĂŒhrung:
UniversitĂ€t Koblenz-Landau, Institut fĂŒr Umweltwissenschaften (iES)
76829 Landau
DBU-AZ: 35919/01
Förderzeitraum: Januar 2021 â Dezember 2021