Die Zukunftsfähigkeit von Umwelt- und Nachhaltigkeitswettbewerben, deren Auszeichnungen (Awards) sich für besonderes nachhaltiges Engagement im Sinne der Brundtland-Definition an Unternehmen richten, werden in diesem Projektvorhaben der BEST (Business Excellence and Sustainability Transformation) Initiative der Universität Hohenheim erstmals vor dem Hintergrund veränderten krisenhafter Rahmenbedingungen untersucht.
Hierfür werden (a) Möglichkeiten resilienter sowie erfolgversprechender Ansätze einer nachhaltigen Transformation der Vergabekonzepte und (b) Möglichkeiten der Stärkung kleiner und mittelständischer Unternehmen in deren Beurteilung aus Sicht von Vergabeinstitutionen (Awardgeber), Unternehmen (Awardnehmer) sowie weiterer Experten gesammelt und systematisiert sowie (c) strategische Empfehlungen für zukunftsfähige Umwelt- und Nachhaltigkeitswettbewerbe abgeleitet.
Mit Beginn des Jahres 2020 ist Deutschland, wie viele andere Länder weltweit, von der anhaltenden Covid-19-Pandemie geprägt. Dies betrifft direkt oder indirekt Unternehmen aller Branchen. Viele sind vor allem negativ betroffen, darunter besonders offensichtlich der Gastrobereich und die Event- bzw. Veranstaltungsbranche. Befürchtet wird in Folge weitere strukturelle Benachteiligung von vielen kleinen und mittleren Unternehmen und eine Wirtschaftskrise, die letztlich die Berücksichtigung langfristiger ökologischer Herausforderungen in den Hintergrund zukünftiger Produktions- und Konsumweisen drängen könnte. Die Covid-19-Krise betrifft damit Umwelt- und Nachhaltigkeitswettbewerbe in mehrfacher Hinsicht, auch da die Würdigung der Besten bzw. Gewinner herausragender nachhaltiger Performance einer öffentlichkeitswirksamen Inszenierung bedarf. Unterschiedliche corona-bedingte Veränderungen von der Aufgabe des Wettbewerbs bis zur Neuausrichtung auf die nachhaltigen „Helden der Krise“ lassen sich vorab und unsystematisch in den Vergabekonzepten beobachten.
Die Ziele und Forschungsfragen sind im Rahmen des Projektes durch Forschungsaktivitäten in vier Arbeitspaketen (AP) adressiert.
Arbeitspaket 1: Status (Wettbewerb & Corona)
Arbeitspaket 2: Co-Creation (Wettbewerb Post-Corona)
Arbeitspaket 3: Empfehlungen (ZukunftAward)
Arbeitspaket 4: Diskurs (Verstetigung)
Nach einer Bestandsaufnahme (AP1), wird in einem Multistakeholder-Ansatz die Sicht von Vergabeinstitutionen (Awardgeber), Unternehmen (Awardnehmer) sowie weiterer Experten zusammengeführt und in einer Zukunftswerkstatt mit mehrstufigen empirischen Erhebungen die Stärken und Schwächen verschiedener Anpassungsstrategien ausgelotet (AP2). Die Erfahrungen eine Kontrollgruppe nicht-nachhaltigkeitsbezogener Unternehmenspreise sowie die Erkenntnisse vorangegangener Studien der Antragstellerin gehen vergleichen in die Analysen und strategischen Empfehlungen für zukunftsfähige Nachhaltigkeitswettbewerbe ein (AP 3). Die Ergebnisse werden in einer Abschlussveranstaltung und einem Abschlussbericht sowie weiteren Publikationen verbreitet.