Projekt 24872/01

Qualifizierung und Professionalisierung von Mitarbeitern im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung

Projektträger

Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) e. V. Landesverband Bayern
Nikolaistr. 4
80802 München
Telefon: 089-39 54 70

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Das Projekt Qualifizierung und Professionalisierung von Mitarbeitern im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung war ein in sich abgeschlossener Baustein des Gesamtvorhabens Marketing für die Umweltbildung mit einer Laufzeit von Dezember 2006 bis Dezember 2009. Die Ziele des Projektes waren sehr vielschichtig und umfassten die Bereiche
Qualifizierung der Akteure in der Umweltbildung/BNE
Stärkung der Breitenwirkung und Öffentlichkeitsarbeit im Bereich Umweltbildung/BNE
Ausbau von Netzwerken im Sinne einer Bildung für nachhaltige Entwicklung
Effizienzsteigerung und Steigerung der Eigenwirtschaftlichkeit der Akteure in der
Umweltbildung/BNE
Evaluation der Marketingergebnisse
Weiterhin war es das Ziel, über das Projekt hinaus eine hauptamtliche Koordinationsstelle des Marketingprojektes einzurichten und zu verfestigen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDer erste Arbeitsschritt lag in der Einrichtung einer Projektstelle und eines Projektbüros, von wo aus die Arbeit koordiniert wurde. Die Projektstelle arbeitete in enger Abstimmung mit dem Kernteam Marketing, dem zentralen Steuerungsteam im bayernweiten Marketingprozess. Die Leitung des Kernteams Marketing hat das StMUG inne. Die Träger der Umweltbildung in Bayern sind über partizipative Methoden (z.B. sog. Checkpoints) in das Marketingprojekt eingebunden. Zu den Arbeitsschritten gehörte: Konzeptentwicklung, Begleitung und Weiterentwicklung des bayernweiten Marketingprozesses der Umweltbildung, Durchführung mehrer Qualifizierungsworkshops und Checkpoints, Anfertigung von Qualifizierungsmaterialien und Evaluation des Marketingprozesses.


Ergebnisse und Diskussion

Mit dem Projekt wurde die erste Umsetzungsphase des bayernweiten Marketingprozesses (der bis 2015 angelegt ist), die nach Aussagen aller Beteiligten sehr gut gelaufen ist, abgeschlossen. Die Einrichtung einer hauptamtlichen Stelle zur Koordination und Kommunikation durch die ANU im Rahmen des DBU-Projektes wird durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit ab Oktober 2009 für 3 Jahre übernommen. Somit ist das wichtigste Projektziel erreicht und die Kontinuität des Marketingprozesses gewährleistet. Das ist auch ein eindeutiges Signal für die Bedeutung und Relevanz des Marketingprozesses der außerschulischen Umweltbildung in Bayern. Die gute und vorbildliche Kooperation der beiden bayerischen Staatsministerien und den bayerischen Nichtregierungsorganisationen im Kernteam Marketing ist beispielhaft, einzigartig und vorbildlich in ganz Deutschland. Diese Zusammenarbeit wird auch zukünftig weitergeführt. Ein wichtiger Punkt ist, dass die Motivation der Akteure, ob im Kernteam Marketing als Steuerungsteam des Prozesses oder bei den Markenträgern weiterhin hochgehalten wird. Diese Herausforderung kann nur gemeinsam von allen Beteiligten gestemmt werden und bedarf immer neuer Ideen und Entwicklungen, die sich nach dem Bedarf der Akteure richtet.
Zur Motivation gehört auch die ständige Kontrolle der zu Beginn gesetzten Ziele. Wenn klar ist, dass diese im Projektzeitraum nicht erreicht werden können, müssen sie modifiziert werden. Ein Beispiel für die Modifizierung eines Zieles im Marketingprozess ist die Ausrichtung der Umweltbildungskampagnen in einem 2-Jahres-Rhythmus und nicht wie einst vorgesehen in einer jährlichen Regelmäßigkeit. Erst die Erfahrungen aus der ersten bayernweiten Kampagne WasSerleben haben gezeigt, dass der Arbeits-, Zeit- und Geldaufwand nicht jedes Jahr von den Akteuren und Ministerien zu stemmen ist.
Die Kommunikation im Rahmen des Marketingprozesses trägt wesentlich zur Motivation und zum Gelingen der einzelnen Maßnahmen und des Gesamtprozesses bei. Die Kommunikation zu den Markenträgern fördert deren Bereitschaft zur Partizipation am Marketingprozess. Nur wenn die Akteure informiert und über Checkpoints und Seminare mit einbezogen werden, haben sie die Motivation an einer aktiven Teilnahme am Prozess bzw. an einzelnen Maßnahmen. Darauf fußt auch die erfolgreiche Evaluation unter Einbeziehung der Akteure.
Das Potenzial der Umweltbildung im Sinne von Bildung für nachhaltige Entwicklung muss weiterhin für den Marketingprozess und deren Fortführung in Bayern genutzt werden. Die Vernetzung der Akteure und die Weiterqualifizierung sind wichtige Schritte, die verfolgt werden. Der Marketingprozess bietet die Chance, Bildung für nachhaltige Entwicklung in Bayern weiterzubringen und deren Festschreibung im Nationalen Aktionsplan zu verankern. Auch über die Grenzen von Bayern hinaus, kann dieser beispielhafte Prozess mit seinem partizipativen und transparenten Ansatz sowie der Zusammenarbeit von staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen in andere Bundesländer adaptiert werden und somit zu einer Verfestigung und Weiterentwicklung der Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Bevölkerung beitragen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Es gibt einen regelmäßig erscheinenden Newsletter, eine Website zum Marketingprojekt im StMUG und bei der ANU Bayern e.V., es wurden Verbraucherflyer und Multiplikatorenflyer erstellt, sowie viele Werbematerialien anlässlich der Kampagne WasSerleben 2009, die für erhebliche Breitenwirkung und sehr gute Öffentlichkeitsarbeit sorgte. Im Jahresbericht, in Aufsätzen, durch Messeauftritte und durch Vorträge auf bundesweiten Tagungen wurde das Projekt auch im bundesweiten Kontext multipliziert.


Fazit

Zur Qualifizierung der Akteure wurden im Projektzeitraum 7 Seminare mit sehr guten Erfolg durchgeführt und zahlreiche Qualifizierungsmaterialien (Arbeitshilfen) dazu erstellt werden. Die erste bayernweite Umweltbildungskampagne WasSerleben zum Thema der UN-Dekade 2009 wurde mit großer Beteiligung der Bildungsträger und gutem Erfolg durchgeführt, die zweite Kampagne 2010 vorbereitet. Die Zahl der Markenträger ist auf 114 gestiegen; sichtbar gesteigert hat sich auch Eigenwirtschaftlichkeit bei den Wiederholungsanträgen der Markenträger. Durch die Einrichtung einer Stelle wurde die Kommunikation mit den Markenträgern durch Newsletter, Flyer, Mailings, Workshops und Checkpoints verstetigt und optimiert. Die Koordinationsstelle wird über das Projekt hinaus für drei Jahre beim StMUG weitergeführt. Der Marketingprozess ist mit dem DBU-Projekt seinen Zielen ein sehr gutes Stück näher gekommen und verfolgt sie bis 2010 stetig weiter.

Übersicht

Fördersumme

121.565,00 €

Förderzeitraum

08.12.2006 - 31.12.2009

Bundesland

Bayern

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation