Projekt 21288/01

Boden-Bildung

Projektträger

Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung (ANU) e. V. Landesverband Sachsen
Neefestr. 82
09119 Chemnitz
Telefon: 035823/77-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

In der Umweltbildung wurde dem Boden bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Das Projekt Boden-Bildung hat dieses Umweltmedium stärker in Umweltbildungsveranstaltungen integriert.
Mit verschiedenen Zielgruppen (Jugendliche, Familien, UmweltpädagogInnen, WissenschaftlerInnen) wurden insgesamt 30 Modellveranstaltungen durchgeführt, um Möglichkeiten dafür zu erproben. Zum Abschluss wurde eine methodisch-didaktische Handreichung über Vermittlungsformen und -inhalte im Bereich des Bodens für andere Institutionen entwickelt und u. a. auf der webseite www.ibz-marienthal.de bei Projekt 9 veröffentlicht.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Veranstaltungsplanung, Durchführung und Evaluation für die 30 Veranstaltungen erfolgte über den gesamten Projektzeitraum verteilt.
Zwischenauswertungen erfolgten neben den jährlichen Zwischenberichten gegenüber der DBU v. a. in den jährlich zwei Treffen des eingerichteten Beirats.
Neue Kooperationspartner wurden während der gesamten Projektlaufzeit gesucht.
Die Methodik wurde an die Vielfalt von Themen und Zielgruppen angepasst. Dementsprechend finden sich zahlreiche Methoden in dem Projekt wieder, wie Vorträge, Naturbeobachtungen, Experimente, Exkursionen, Arbeit mit Naturmaterialen, unmittelbarer Kontakt mit der Natur, umweltpädagogische Spiele, Simulationsspiele und Simulation, moderierte Diskussionen, praktische Arbeit auf dem Gebiet des Bodenschutzes, Arbeit mit Naturprodukten und weitere kreative Tätigkeiten, Theaterspiele und Ästhetik, Erfassen des Bo-dens mit allen Sinnen sowie Durchführung verschiedener Umweltbildungsprogramme.
Wo möglich, wurde bei den Veranstaltungen projektbezogen gearbeitet. Weiterhin wurde bei der Seminarkonzeption auf die Problem- und Handlungsorientierung, überschaubare Gruppengrößen, Alltagsbezug, Orientierung an der Ganzheitlichkeit und Orientierung an identitätsstärkenden Impulsen geachtet.


Ergebnisse und Diskussion

Folgende Ergebnisse hat das Projekt gebracht:
· Durchführung von 30 Modellveranstaltungen zu verschiedenen Themen der Bodenkunde mit den Zielgruppen Jugendliche, Familien, Multiplikatoren und Wissenschaftlern.
· Erstellung einer methodisch-didaktischen Handreichung für andere Umweltbildungsinstitutionen.
· Vermittlung von Kenntnissen in der Bodenkunde, über Bodenleben, Bodenwasser und Bodenluft, über Gefahren für einen intakten Boden in Deutschland und weltweit (wie z. B. Erosion, Flächeninanspruchnahme durch Siedlungen und Verkehr, Gentechnik, stoffliche Bodenbelastung aus diffusen Quellen, Bodenverdichtung, Altlasten, Klimaänderung)
· Anregungen neuer, umweltfreundlicher Handlungsweisen und Lösungen (wie z.B. ökologische Landwirtschaft, innovative Abwasserklärung, Altlastensanierung),
· Vermittlung von Kenntnissen über das Zusammenwirken in verschiedenen Ökosystemen (z. B. Wald), um die Komplexität des Lebens deutlich zu machen,
· Thematisierung des Begriffes Nachhaltigkeit und seiner Bedeutung für die menschliche Lebensweise,
· Die verschiedenen Zielgruppen näherten sich dem Thema Boden in den Workshops auf unterschiedliche Art und Weise. Dabei wurde Fachwissen, Kunst, Musik, Literatur, Wissenschaft, Emotionen etc. einbezogen.
· Entwicklung von Veranstaltungsprototypen zum Thema Boden, die Modellcharakter für andere Umweltbildungseinrichtungen besitzen.· Einbindung des Projektes Boden-Bildung in die bestehende Projektlandschaft der Arbeitsgemeinschaft Natur- und Umweltbildung und des Internationalen Begegnungszentrums St. Marienthal
· Zusammenführung von Jugendlichen, Erwachsenen und Familien verschiedener Nationen, unter besonderer Berücksichtigung der Nachbarländer Tschechien und Polen, im Rahmen einer praxisorientierten Umwelterziehung, Förderung des Miteinanders von Menschen unterschiedlicher Generationen,
· Fachlicher Austausch zwischen wissenschaftlichen Experten
Durch Veranstaltungen mit verschiedenen Zielgruppen wurde eine breite, internationale Öffentlichkeit über die große Bedeutung des Bodens in aller Vielschichtigkeit dieses Themas informiert. Das Augenmerk wurde so verstärkt auf den Boden als Lebensgrundlage gelegt und er rückte so mehr ins Rampenlicht - auch der Politik. Das Projekt durch Veranstaltungen ca. 1.200 Menschen erreicht, die teilweise bedeutende Multiplikatorenwirkung haben. Die Veranstaltungen hatten ebenfalls zum Ziel, dass die TeilnehmerInnen nicht die Umweltmedien, hier besonders den Boden, isoliert wahrnehmen, sondern die Komplexität des nachhaltigen Lebens erfassen. Nur wenn sich das Wissen darüber auch grenzüberschreitend ausbreitet, kann Umweltbildung dazu beitragen, dass die einzelnen Umweltmedien geschützt werden und so das Leben auf der Erde auf Dauer gesichert wird.
Von den gesammelten Projekterfahrungen können andere Umweltzentren profitieren.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Projekt hat während seiner Laufzeit ca. 60 sächsische, polnische und tschechische Umweltbildungszentren mit einbezogen. So wurde eine Fachöffentlichkeit schon in der Projektlaufzeit erreicht. Durch andere Veranstaltungen, Pressearbeit, Internet wurde die breite Öffentlichkeit erreicht. Mit dem Handbuch, das die Projekterfahrungen zusammenfasst, wird das Projekt einer breiten Fachöffentlichkeit präsentiert.


Fazit

Das international angelegte Bildungsprojekt erreichte mit den 30 Veranstaltungen ca. 1.200 Menschen der Zielgruppen Jugendliche, Familien, Multiplikatoren und Fachwissenschaftler. Mit verschiedenen theoretischen und praktischen Zugängen, neben der Naturwissenschaft auch aus anderen Fachwissenschaften (Boden und Kunst etc.), wurden Wege gesucht, das Thema Boden in Umweltbildungsveranstaltun-gen zielgruppengerecht zu integrieren.

Übersicht

Fördersumme

99.981,00 €

Förderzeitraum

13.05.2003 - 13.11.2005

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Naturschutz
Umweltkommunikation